Brechhorn: Rückkehr zum Ski
Der Ski gleitet langsam und ohne Gegenwehr durch den pulverigen Schnee, den Hang stetig hinauf, zwischen hohen Fichten und lichten Flecken, der Himmel zerfetzt und die Luft kaum einen Hauch bewegt. Ein, zwei Raben hört man, sonst nichts, kein Flugzeug, kein Auto, keine Menschenseele. Nur die Spuren der vergangenen Tage sind im Schnee eingraviert. Hin und wieder bleibe ich stehen, drehe mich um und betrachte das tief eingeschneite Spertental. Eine sanfte Welt, bis auf den großen Felsenzacken auf der anderen Talseite (Gr. Rettenstein), die mich hier willkommen heißt. Wenn es ein Wort gibt, das es mir erlaubt, diesen Nachmittag zu beschreiben, dann wohl am ehesten das der Ruhe. In sich gekehrt und doch so den Kitzbühler Alpen nah, geht es Schritt für Schritt hinauf. Ein Moment reiht sich an den nächsten.
Am Gipfelhang des Brechhorns (2.032 m) ziehen nun tiefe Wolken auf. Ich mache kehrt, die Felle verschwinden im Rucksack, ein letzter Blick in den anbrechenden Abend, die Ski laufen gut und die Schwünge sind leicht und einfach und im tiefsten Gefälle eine Freude, die ich seit einer langer Zeit nicht mehr hatte: auf den Ski in der Natur zu stehen.
Blick Richtung Pengelstein und Hahnenkamm
Mit Strudel von der Mama im Mund geht’s von Aschau nach Kirchberg i. Tirol und etwas später zurück nach Kitzbühel, zum Skizirkus, zum Trubel, aber eigentlich nur um eines zu tun: den Tag in bester Begleitung abzuschließen.