Saariselkä: Nationalpark Urho Kekkonen
Den Blick in die Flammen gerichtet, Momente, die sich endlos aneinander reihen. In der großen, hellen Schutzhütte von Luumpi sitzen wir um das Feuer, das Knacken des Holzes erfüllt den hohen Raum, die wärmenden Strahlen, der weiße Rauch, der durch den Kamin entweicht.
Der Tag, nebelig in den Anhöhen, kühl in den Senken, ist noch lange nicht vorbei, die zwölf Kilometer vom Ausgangspunkt in Saariselkä waren rasch geschafft. Ich fühle mich schwerelos, ziellos, unangetastet, wunschlos, auf eine gute Art und Weise: es macht mir nichts aus zwei Stunden in das Feuer zu starren und den Flammen bei ihrem Mahl zuzusehen.
Am nächsten Morgen schlägt das Wetter um. Wind kommt auf, Böen peitschen über das Dach. Im Morgengrauen stehe ich auf der Holzveranda, sehe nicht viel, aber die Luft schmeckt nach aufkommenden Niederschlag. Zwei Stunden später sind wir (drei Freunde von der Arbeit und zwei Hunde) im peitschenden Regen auf dem Rückweg durch den Nationalpark Urho Kekkonen, zurück zur Hauptstraße, die der Bus regelmäßig nach Ivalo nimmt. Eingehüllt so gut es geht, aber die Hosen bereits nach einer Viertelstunde nass. Es ist kein schöner Anblick – wortlose Wanderer mit gesenktem Kopf, in einer von allem verlassenen, fast vegetationslosen, nass-kalten Tundra. „Que sera, sera„, kommt mir in den Sinn, ich singe die Zeilen fast den ganzen Weg entlang, was sein wird wird sein, es geht weiter, den Vormittag lang. Nass am Rücken, warm im Herz, der Bus kommt, bringt uns nach Hause, vor das Feuer und einem warmen Schlafsack.