Ivalo: Blue Ice
Nun ist er da, der Winter. Es ist Ende Oktober und das Schneekleid hat ganz Nordfinnland erfasst. Es knautscht beim Gehen, die Bäume sind gänzlich weiss, bis auf die Stämme. Die Temperaturen fallen in der Nacht in den zweistelligen Bereich und alles was draußen bleibt ist am nächsten Tag nicht mehr zu gebrauchen. Alles ist nun in der Yurte, wo das gelegentliche Feuer Lebensmittel, Wasser und alles andere nicht gefrieren lässt.
Der Teich am Camp ist nun unter einer Schneedecke verschwunden. Der Ivalo See, einen Kilometer entfernt, ist zum großen Teil zugefroren, das Eis blau schimmernd. Es knackst, wenn ich darauf steige, aber in wenigen Tagen, so hoffen hier alle, kann es mit der Markierung der Motorschlittenbahnen losgehen. Dann wird der See zu einer Spielwiese für Touristen und Bewohner, für Skidoo-Fahrer und Langläufer.
Da der Winter nun über dem Camp hereingebrochen ist, sind die Hunde völlig aus dem Häuschen. Sie spüren, jetzt geht der Spaß richtig los. Viel Training hatten sie wegen der vielen anderen Aufgaben im Lager noch nicht. Das Geheul am Morgen und untertags ist lauter und aufgeregter. Auch die alten, schon in Pension stehenden Schlittenhunde springen vor Begeisterung im Schnee.
Für mich ist die Arbeit im Schnee ein zweischneidiges Schwert. Die Schuhe sind ständig nass, die Zehen kalt, aber die Luft ist rein und der Niederschlag eben Schnee. Die Tage werden kürzer, das Kochen wird wegen der tiefen Temperaturen im Küchenhäuschen mühsamer.