Paphos: Suche nach Magie
Es ist früher März, aber in den Strandliegen wälzen sich schon zahlreiche blasse Leiber. Ich spaziere nach Paphos am Meer entlang, die See ist aufgewühlt und braune Algen bedecken in großen Massen die aus dem Wasser ragenden Felsen. Etwas Wind geht und ich sehe hinaus zum Horizont, kann aber kein einziges Segel entdecken, nur ein, zwei größere Frachter, die vor der Hafeneinfahrt ankern. Ich denke an die Tangaroa in Cartagena, aber das ist in einem ganz anderem Gewässer, und ich mache einen Schritt weiter, und noch einen, drehe meinen Blick vom Wasser zu den Palmen und versuche mich auf diesen Anblick zu gewöhnen.
Ich bin noch nicht lange in Paphos und verstehe noch so vieles nicht. Die Stadt ist so groß wie Dornbirn und wäre da nicht das Meer, könnte ich damit nicht viel anfangen. Die wenigen Straßen am Hafen sind vollgerammelt mit Restaurants und Souvenirläden, die Altstadt eine verlassen wirkende Ansammlung kurzer Fußgängerzonen. Ich komme an einer Königsgruft vorbei, am Olivenbaum hängen unzählbar viele Tüchlein. Die Marina ist winzig, und in Gedanken erwische ich mich dabei, wie ich die Tangaroa zu einem der Pontoons steuere. Ich werfe den Gedanken ein weiteres Mal.
Am Ende eines langen Nachmittag bin ich von Paphos immer noch nicht überzeugt. Die Luft riecht nicht nach Kiefern und der Duft des heranrückenden Abendessens strömt an mir vorbei, ohne dass ich davon etwas aufnehme. Ich suche die Magie, ich warte auf den Moment, der mich verzaubern wird. Ich gehe schwerfällig durch die Straßen.