Kleine Grubenjochspitze: auf der falschen Seite der Lücke
Ich biege noch im Morgengrauen in die Straße ein. Der Himmel wirkt bedrohlich dunkel und dicht verhangen, der Asphalt ist nass. Ich bleibe auf meiner Spur und eine Stunde später stehe ich am Flexenpass, in einer dichten Nebelsuppe, die mir wenig Orientierung schenken wird.
Die Sonne schafft es heute nicht
Als die Wolken nach einem kurzen Fenster ihre Reihen wieder dicht schließen, bin ich schon am Grubenjoch (2.465 m). Ich bin unentschlossen, wo es als nächstes hingehen kann, die Sicht beträgt vielleicht dreissig, vielleicht vierzig Meter, die Felsen sind schneeüberzogen, glatt, hin und wieder eisig. Meine Nase führt mich irgendwohin, einfach nach oben, der Schnee wird mehr, der Fels steiler, bald brauche ich wieder alle vier Glieder wie kurz unter dem Joch, ich tüfftle ein wenig, lasse mich vom Berg nicht abschütteln. Als ich schon den Gipfelstecken der kleinen Grubenjochspitze (2.607 m) sehe, glaube ich, es ist nur noch ein Katzensprung. Es ist tatsächlich einer: ein Graben von ca. zehn Metern Breite. Abklettern? Eis und Schnee auf sechs Meter senkrechtem Fels. Auf der anderen Seite schaut es nicht anders aus. Ich setze mich hin, esse einen Riegel und mache mich auf dem Rückweg. Ein schöner Tag hier oben.
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Über dieses Blog
„Super gsi – Beginner’s Mind“ berichtet über Mark’s Reisen und Outdoor-Aktivitäten, meist Skitouren, Bergsteigen und Bike-Touren. Mehr dazu hier…