Spitzkoppe: Granit in der Wüste


Wir verlassen Windhoek noch im Morgengrauen. Keine Zeit zu verlieren, Spitzkoppe ruft. Vielleicht der Höhepunkt unserer Kletterei auf dieser großen Tour. Drei Stunden Fahrt, dann dreissig Kilometer Schotterstrasse, dann steht er da. Östlich von ihm die Pontoks, eine Kette von Granitfelsen, die uns als Einstieg in die Kletterei hier dienlich sind. An der Rezeption des Campingplatzes packen wir unsere Kletterrucksäcke, d.h. wir stecken nur noch einen Satz Klemmkeile und jeweils einen Liter Wasser ein, marschieren durch Büsche und Boulder über eine Stunde zum Einstieg, seilen an und erklimmen den höchsten Zacken in sieben Seillängen Platten- und ein wenig Leistenkletterei. Der Abstieg ist mühsamer als der Weg hinauf, aber unten warten schon Augusto und Marco und sofort starten wir in einen italienischen Camping-Abend. Das Lagerfeuer lodert und der Wein fließt.

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Volle Fahrt auf die Pontoks

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Spitzkoppe in voller Pracht

Noch im Morgengrauen ziehen wir die Reissverschlüsse des Zeltes hoch. Es ist kühl und wolkenverhangen, windig. Absolut perfekt. Der steile Zustieg kostet Mühe – ein Boulder nach dem anderen, rauf und runter, durch Gebüsch und über steile Platten. Nach einer Stunde, als wir den Einstieg erreichen, sehen wir zum ersten Mal richtig in die Route. Wir seilen an und steigen hoch, diesmal alles selbst zum sichern. Vom ersten Meter an wird es eine bröselige Sache. Als wir dann in der zweiten Länge in eine Platte queren müssen, absolut nicht zu sichern aber mit Sand unter den Schuhen, drehen wir um. Der Rückzug wird schwierig genug, das Risiko erscheint uns zu hoch. Alpine Routen haben ihre eigenen Gesetze.

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Abend am Camp

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Klettern an der Spitzkoppe und den Pontoks

Die Abende mit Augusto und Marco sind ein kulinarisches Highlight nach dem anderen. Wenn vier Männer im besten Alter am Lagerfeuer sitzen, dann kann es schon etwas später werden. Geschichten machen die Runde, wir lachen unter den Sternen, der Rotwein scheint nicht auszugehen. Niemand ist kilometerweit um uns. Nur der Granit und die Wüste.

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Morgen in der Halbwüste


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