Waterval Boven: Klettern in Südafrika
Eine Gruppe Paviane queren den Weg. Zuerst trotten sie dahin, dann verschwinden sie im Trab im brusthohen, gold-gelben Gras. Die Halme wippen im Wind leicht hin und her, die Sonne steht über dem Canyon und der Staub der Straße färbt den Himmel über uns rostig. Wir sehen weit über das hügelige Land, welches von einem Fluss tief eingeschnitten an seinen Flanken steile Felsabbrüche aus Quartzit gebildet hat, über hunderte Millionen Jahre alt.
Die ersten Routen auf afrikanischem Boden
An jedem Tag beenden wir unsere Kletterei in Watervall Boven zum Sonnenuntergang. Aber auch wenn wir die Nacht und den Tag durchklettern würden, wir würden die Möglichkeiten hier nicht einmal anreissen. Wir sind überwältigt von der Vielfalt, von Platten und Leisten, von Kaminen und Rissklettereien. Wir staunen und testen, fühlen uns ein in diese Felslandschaft, kommen uns vor wie Kinder, die Weihnachten und Ostern und Geburtstag gleichzeitig feiern dürfen. Die Paviane brüllen über uns, hin und wieder ein Vogel, doch die Stille dominiert, keine menschlichen Lauten, vielleicht irgendwo in der Ferne des Canyons ein Jubelschrei, aber ansonsten sind wir allein und haben alles für uns – die Luft, den roten Fels, den Weg.
Feiner Zeltplatz über den Cliffs von Waterval Boven
Als wir endlich in Waterval Boven ankommen – British Airways hat uns einen Tag wegen verspäteten Gepäcks ‚gestohlen‘ – und Johannesburg und die Großstadt und die Autobahn, die Minen und die Industrie und die Malls, alles das hinter uns lassen, als wir zum ersten Mal hinab in den Canyon sehen, da wird uns erstmals bewusst, was das hier alles ist: ein Climbing Trip der Sonderklasse.
Eine einfache aber witzige Kamin-Kletterei
Auf dem Marsch zurück zum Zelt
Die Stunden am Fels vergehen wie im Flug. Wir werden nicht müde, blödeln auch noch am eiskalten Pool eines recht verlassenen Campingplatzes über Boulder, machen Feuer und grillen Gemüse über dem Rost, reden in die Dunkelheit der Nacht über die Routen des Tages, über jeden einzelnen Griff und Tritt, über jede Herausforderung, über die Furcht und den Mut, über das sich Einlassen und das Einswerden in sich.
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Über dieses Blog
„Super gsi – Beginner’s Mind“ berichtet über Mark’s Reisen und Outdoor-Aktivitäten, meist Skitouren, Bergsteigen und Bike-Touren. Mehr dazu hier…