Die Dunkelheit ist bereits hereingebrochen, doch ich sitze immer noch im Wagen und werde es noch eine Weile tun. Der Verkehr stockt. Es ist wenig zu sehen, die Schneefontänen blasen über die Straße, über ihnen blinken die Straßenbegrenzungslichter in fünf Meter Höhe. Vorgestern habe ich diese riesigen Pfosten zum ersten Mal gesehen und sie haben mich unmittelbar nervös gemacht. So viel Schnee hat es hier? Wozu sind die überhaupt gut? An diesem Abend wird es mir klar: die grün blinkenden Lichter sind der Unterschied, ob ich auf der Straße bleibe oder gegen eine Schneewand fahre. Dass der Verkehr stockt, freut mich. Im Schritttempo zu fahren macht alles leichter: den Schneedünen auszuweichen, auf Eis zu bremsen und gleichzeitig zu navigieren. Die Stürme verwandeln das Straßennetz in ein Flickwerk aus Ausweichrouten. Polizei und Straßenwacht haben die Umleitungen im Griff, aber ich bin treibe verloren in der Kolonne. Niemand spricht Englisch und ich kein Japanisch, also muss ich mir selbst helfen.

Beim Schneebuddha: Segen holen für die nächsten Wochen

Heute bleiben die Touren unterhalb der Waldgrenze

Skihütte am Mt. Kamui
Schnee fällt auch am nächsten Morgen und die Berge sind noch in Wolken. Ich verabschiede mit von Jarrett und Amy und fahre durch die Berge auf der Suche nach passablen Hängen, die nicht unter dem Höhenwind leiden und etwas Sicht erlauben. Es wird ein Tag, an dem ich mich von einer kleinen Skistation zur nächsten bewege, auf unbenützten Skipisten. Meine Felle brauchen den Schnee und meine Beine Bewegung. Auch wenn die Berge eher Hügel sind und ich nur im ständigen Wechsel von Aufstieg und Abfahrt etwas Höhenmeter sammle, ich nehme was ich an Schnee haben darf. Am letzten Gipfel, Mt. Kamui (467 m), bricht die Sonne durch die Wolken, für kurze Zeit.
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