
Endlich biege ich von der Schnellstraße ab, die keine ist, und halte auf die Mautstelle zu. Ich blicke vorsichtig in den Rückspiegel, der Linksverkehr ist mir manchmal nicht ganz geheuer, ich wähle eine Spur, von der ich mir bis zum letzten Augenblick nicht sicher bin, wofür sie da ist. Reines Bauchgefühl. Als ein Mann mit Schirmmütze, Uniform und Warnweste aus dem Häuschen springt, weiss ich, ich bin richtig. Hektisch winkt er mich mit kreisenden Armbewegungen und lautem Zurufen zu sich. Noch ist unklar, ob ich etwas falsch gemacht habe. Einen Augenblick später entpuppt sich das Gestikulieren als Einweisungsgeste. Kaum öffne ich das elektrische Fenster, grinst mich der Mann mittleren Alters breit und aufgeregt an und streckt seine beiden Hände zueinander gedrückt und offen ins Innere des Wagens. Ich überreiche ihm das Ticket, welches ich eine Stunde früher von einem anderen aufgeregten Mann in Uniform, Warnweste und Schirmmütze in einem Mauthäuschen empfangen habe. Er nimmt das Ticket mit einem Kopfnicken und schnellen Dankessätzen entgegen. Das Stück Papier verschwindet im Schlitz einer Maschine und der freundliche Mann deutet mit seiner Hand auf eine Anzeigetafel, was ich zu bezahlen habe. Er bekommt von mir sein Geld, wieder mit zwei Händen in Empfang nehmend. Er bittet mich auf mein Retourgeld zu warten. Als er es mir überreicht, ich mich mit einem ‘Arigato!’ bedanke und er mich nochmals den Weg weist, ist die Transaktion ohne Komplikationen und regelkonform abgeschlossen. Das nächste Auto wartet.
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