Die Flaggen entlang der Hausmauer rütteln, es fällt Schnee und ich halte meinen ersten Becher Kaffee seit Tagen in der Hand. Ich stehe im 7-Eleven in Kamifurano, blicke hinaus in eine wenig vertraute Umgebung. Die zwei Damen des Geschäftes putzen den Tresen, räumen Waren in die Regale ein. Es ist früh, ich bin der einzige Kunde im Geschäft, habe Zeit mich ungestört umzusehen. Kopierstation, japanische Sex-Hefte, Haushaltsartikel. Trotz Sturm laufen die Schulmädchen im kniehohen Faltenrock zur Schule. Der Rest ist dick eingehüllt.

Die Nacht im Auto ist nicht gerade kuschelig gewesen, aber der Jet-Lag ist ausgeschlafen. Es ist kalt, die Scheiben frieren innen zu, ich esse mitten in der Nacht tief in meinem Schlafsack, wie in einer kleinen Höhle. Innerhalb von zwei Tagen hat sich mein Leben wieder auf das Mindestmaß reduziert – einen sicheren Schlafplatz finden, Trinkwasser auftreiben, etwas essen, von A nach B kommen. Letzteres ist nicht immer einfach, denn Englisch ist hier immer noch eine Fremdsprache, auch am Flughafen.

Auf halbem Weg zum Ausgangspunkt meiner Tour muss ich umdrehen. Die Straße ist übersät mit Ästen und Schnee, der vom Wind aufgescheuchte Wind bläst zwischen den Bäumen und macht mich blind. Ich fahre wieder hinab ins Tal, hoffe auf Wetterbesserung zu Mittag. One step at a time, one step at a time.
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[…] im Tal in Kamifurano und im 7Eleven, als ich nichts als eine heisse Suppe wünsche, falle ich in einen Kurzschlaf. Die […]
[…] blasen über die Straße, über ihnen blinken die Straßenbegrenzungslichter in fünf Meter Höhe. Vorgestern habe ich diese riesigen Pfosten zum ersten Mal gesehen und sie haben mich unmittelbar nervös gemacht. So viel Schnee hat es hier? Wozu sind die […]
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