Shei-Pa: Trekking bei Freunden


Bis jetzt hatte ich in Taiwan einiges an Glück, interessante Leute zu treffen. Einer davon ist Allen, der Junge von der Busstation in Yilin. Er macht in Wuling seinen Zivildienst. Wir kommen also ins Gespräch, und enden damit, dass ich bei ihm übernachten kann. Mehr noch: bis in die Nacht organisieren wir meine offenen Baustellen der Taiwan-Reise. Allen ist Bio-Informatiker, entwirft Software für die Analyse von DNA. Ein Mann mit Plänen – in Belgien seinen PhD machen, am Sonntag in Taipei einen Marathon laufen, und irgendwann in 2015 seine Freundin in Manchester an der Uni besuchen. Da wird er wohl über Österreich heim fliegen müssen.

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Wuling Suspension Bridge

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Blick auf den höchsten Gipfel der Region – Mt. Syueshan (3.886 m)

Wir verabschieden uns am Morgen auf Höhe der Wuling Villa (1.800 m), und ich mache die ersten Meter zu meinem Tagesziel: die Singa Cabin im Sheipa Nationalpark. Der steile Weg führt durch Wälder aus Taiwanesischen Fir und Chinesischen Hemlock Bäumen, durchmischt mit mannshohem Bambus. Gerade am Anfang bin ich etwas aufgeregt, wie mein Körper die Südost-Asiatische Nichtstun-Pause überstanden hat – die letzte Tour war ja Mitte Oktober auf den Mt. Wilhelm in Papua Neu Guinea. Am Ende des Tages habe ich die Antwort: ein Gut. 8 Stunden Marsch mit fast 20 Kilo am Rücken, zwei Gipfel (Mt. Chiyoushan 3.303m und Mt. Pintiashan 3.524 m) und einige Klettereinlagen und Extra-Meter. Kein Wunder, dass ich bei Dunkelheit in einen schnellen Schlaf falle. Auf der Singa Cabin sind noch gut zehn weitere Wanderer aus Singapur, aber ich habe das obere Stockwerk ganz für mich allein. Ich weiss nicht warum, aber in der Früh, als sie schon bei Sonnenaufgang aufbrechen, bin ich froh drum.

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durch großartige Föhrenwälder – im Hintergrund Mt. Pintianshan (3.524 m)

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wilde Gratwege

Mein Plan, eine Runde durch den Sheipa Nationalpark zu gehen, verändert sich komplett durch die Schlechtwetterprognose. So nehme ich eine recht mühsame Grat-Wanderung zum Tao Mountain (3.325 m), und nach einer ausgiebigen Mittagspause, bei dem sich ein anderer Solo-Wanderer aus Taiwan zu mir gesellt, brechen wir gemeinsam wieder ins Tal auf. Geredet wird nicht viel – er spricht zwei Sätze Englisch und ich „Danke“ auf chinesisch. Zudem ist der Abstieg langwierig und anstrengend, und ich bin froh, wieder im Tal anzukommen. Dennoch, die Tage in den Bergen sind herrlich, fast wie bei uns im spätherbstlichen, sonnigen Oktober, vielleicht ohne die Farben.

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chinesischer Hemlock über den Wolken

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meine Weihnachtstafel am 24. auf der Tao Cabin


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