Henry Peak statt Mt. Egmont

Der Regen hämmert gegen das Dach, und die Wolkendecke erlaubt keinen Blick auf die unteren Hänge des Mt. Egmont. Wir drehen uns nochmals im Bett um, wir wissen, es wird heute keine Skitour geben. Wir haben Zeit, frühstücken ohne Stress, fahren trotzdem die Straße nach North Egmont hinauf, wollen es mit eigenen Augen sehen, die Unmöglichkeit einer letzten Tour, und erkennen, dass nicht einmal das möglich ist: die Straße ist weiter oben gesperrt.

Wir fahren ein bißchen ab, bleiben beim nächsten Wanderweg stehen und ziehen unsere schweren Alpinstiefel an. Es wird nass werden, und der Weg schlammig. Tief im grünen Regenwald, alles schmeckt nach Nässe und modrigem Holz, verbringen wir den Vormittag, als wäre es ein Training für unsere nächste Destination, Papua Neu Guinea. Der Weg ist faszinierend, verfallen, überwuchert, mit vielen kleinen und großen Brücken versehen. Es ist ein Paradies.

ab durch den Regenwald am Fuße des Mt. Egmont / Taranaki

Die letzten Tage in Neuseeland sind da. Wir haben auch ohne Skitouren einen gewissen Rhythmus gefunden, der tägliche Bibliotheksbesuch, Sport, Schwimmbad, Café am Nachmittag, mit dem Auto fahren. Letzteres ist in den letzten Tagen mühsam, der stürmische Wind und der heftige Regen sind eine Herausforderung mit unserem Bus. Zwei Stunden fahren macht einen recht müde, bei voller Konzentration.

Nun, wir stehen kurz vor Auckland, wieder einmal in einer Bibliothek in einem kleinen Nest. Den Morgen mit einem Lauf verbracht, dann kurz in den See am nächtlichen Stellplatz gewatet. Gestern habe ich mich von meinen Ski getrennt – nicht mehr reparabel, aber die Bindung abmontiert, und diese geht demnächst mit dem Rest der Winterausrüstung nach Kalifornien. Für den nächsten Winter, für die nächste Skitour!