Goroka: Abschied aus dem Hochland
Die Straße aus Kegsugl zurück zum Highway ist holpriger denn je. Abwärts lassen es unsere Fahrer so richtig krachen. Wir fahren per Anhalter die 57 Kilometer, einmal auf der Pritsche eines Pickups, einmal im Wageninneren eines Geländewagens. Ihr ist nicht mehr ganz wohl, doch letztlich wechseln wir für die letzten zwei Stunden nach Goroka in einen mehr als bequemen Kleinbus.
Goroka ist für uns Bleibe für das Wochenende, eine Kleinstadt, die alles hat, was man in PNG braucht: Market, Flugfeld, Liquor Store, Fritten-Bude, Rugby-Platz. Nun sehen wir das Land aus einer anderen Perspektive, denn wir wohnen bei Hannah und ihren Freundinnen, die hier als Entwicklungshelferinnen – in unterschiedlichen Programmen und Aufgaben – meist für ein Jahr tätig sind. Hannah kommt aus Australien und schreibt für die lokale Administration die Gesetze. Oder offiziell: sie entwirft sie.
Es wird ein sehr entspanntes, luxuriöses Wochenende – heiße Dusche, sauberes WC, funktionierende Küche und reichlich Stecker mit laufendem Strom. Das Leben ist für die Mädels hier nicht einfach – ihr Arbeitgeber schreibt ihnen so gut wie alles vor, aus Sicherheitsgründen, wie es heißt: wohin sie gehen dürfen und in welcher Form. Man lebt hier fast in einer eigenen Welt. Dieser Eindruck verstärkt sich, als wir an einem Abend an einer Party der Ex-Pat Community in Goroka teilnehmen. Im 70er Jahre Outfit marschieren wir ein und hören die wildesten Geschichten. Der kleinste gemeinsame Nenner aller ist: spätestens nach ein paar Jahren merkst du, dass du überhaupt nichts verändern kannst.
Etwas Ähnlich klingt auch der Chef der Qualitätsprüfung von New Guinea Highlands Coffee, ein Exporteur von Kaffeebohnen. Jahrzehntelang wurde in Schulung in die Pflege und Ernte von Kaffeebohnen bei den Bauern investiert. Und trotzdem geht die Qualität seit Jahrzehnten nach unten, weil immer weniger professionelle Kaffeebauern mit entsprechender Bodenfläche das Geschäft ernst nehmen. Die Hochland-Bohne ist von der besten Sorte, vielleicht gar die beste der Welt, aber viele Faktoren, unter anderem die Ernte, untergraben einen renommierten Status auf dem Kaffeesektor. Gegenwärtig liefert PNG lediglich 0,6% der Weltproduktion. Wir bekommen einen Einblick in den Prozess der Kaffeeherstellung – von der roten Frucht bis zur grünen Bohne. Diese werden, nach Qualitätskriterien sortiert, säckeweise exportiert, nach Übersee.
bei der Qualitätsprüfung von Kaffeebohnen
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„Super gsi – Beginner’s Mind“ berichtet über Mark’s Reisen und Outdoor-Aktivitäten, meist Skitouren, Bergsteigen und Bike-Touren. Mehr dazu hier…