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Cinco Hermanos: Mehr kann man nicht verlangen

Zweiter Skitouren-Tag in Tierra del Fuego, und weiterhin Traumwetter am Ende der Welt. Kein Wind, fast wolkenloser Himmel, und Schnee noch reichlich vorhanden. Ich steige wieder solo am Valle de los Lobos aus dem Bus, und felle den Waldweg von gestern bis zum vegetationslosen Plateau hinauf. Heute treffe ich keine Seele an, heute gehören diese Berge mir allein.

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die ersten Steilstufen zum Sattel, mein Weg führt etwa mittig nach links

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Teile der Abfahrt von gestern

Recht flott komme ich an meine geplante Abzweigung. Ich sehe zwei steile Stufen, lege mir den Weg fest und platziere die Harscheisen unter meinen Ski. Der Schnee ist im Osthang noch pickelhart, und die Neigung schon so steil, dass dies eine gute Entscheidung ist. Meine Linie ist direkt und locker über 35° steil, hat aber genug “Schultern” für sichere Zwischenpunkte. Relativ schnell bin ich am Sattel, der mich mehrere Dinge sehen lässt: Monte Olivia und den gestrigen Vorgipfel von der hinteren Seite; Ushuaia und seinen Hafen; und letztlich mein Tagesziel: die Cinco Hermanos (1.209 m), ein prächtiger Kamm mit fünf Gipfeln.

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gut 20m Höhe hat dieser Windkolk

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Monte Olivia (re), li die Bucht von Ushuaia

Mich interessiert vor allem ein Couloir am linken Rand des Kamms: lang, sehr steil und gut gefüllt mit Schnee. Ich komme mit den Ski gut ein Drittel des Couloirs hoch, dann muss ich abschnallen und die Ski am Rucksack befestigen. Gleichzeitig geht mein Helm auf meinen Kopf, denn von oben prasselt es nur so von Eis und Schnee. Ein Schutzschild wäre hier das passende Werkzeug. Schnurstracks stampfe ich in gutem Trittschnee das Couloir hoch, welches bestimmt 40°, in manchen Segmenten vielleicht noch mehr, Neigung aufweist. Schnell überwinde ich die gesamte Länge von vielleicht zweihundert Metern und stehe am Kamm zwischen zwei der fünf Brüder. Was für ein Blick! Der Beagle-Kanal scheint so nah und tiefblau. Den kleinen Bruder mache ich locker in wenigen Schritten, sein größerer Nachbar allerdings benötigt ein Seil zur Sicherung – die Aussicht auf einen Schneerutsch gefällt mir nicht: ich wäre mehrere hundert Meter mitgegangen, recht bodenfrei.

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die Cinco Hermanos von Norden

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von den Cinco Hermanos aus gesehen: der Beagle-Kanal

Die Abfahrt lässt mich etwas überlegen. Hält der Schnee in dieser Neigung? Ich mache zwei vorsichtige Schwünge. Bombenfest. Und so geht es schneller und fließender durch den breiter werdenden Couloir bis zum Fuß des Gipfelhangs. Perfekt! Ohne Pause traversiere ich zum Sattel, bevor es nach einer kurzen Routenwahl in die zweite Steilabfahrt des Tages geht. Oh, alles bestens und nach wenigen Minuten bin ich schon im altbekannten Flachteil, der mich dann doch noch zu einer Essenspause überredet. Die Ruhe ist überwältigend, und mein Hunger auch. Eine Tour, die alles hat – Steilheit, Einsamkeit, Freiheit der Routenwahl. Mehr kann man nicht verlangen. Die Waldabfahrt verlangt nochmals etwas Aufmerksamkeit, und schon stehe ich an der Straße Nr.3 und halte den Daumen hoch. Ein erster Wagen kommt, und hält.

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der zweite Teil der Abfahrt

2 replies
  1. Martin says:
    20. August, 2014 at 21:48

    Geil Mann!

Trackbacks & Pingbacks

  1. Cerro Alvear: windstilles Patagonien : super gsi says:
    22. August, 2014 at 05:46

    […] täglichen Ausfahrten aus Ushuaia werden am dritten Tag (Monte Olivia, Cinco Hermanos ) zur Routine. Diesmal ist aber Beate dabei, ihr Verdauungsapparat hat wieder Normalbetrieb […]

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