San Francisco: Zwischenstation, dann Aufbruch
Ein ungeschicktes Winken, dann ist sie verschwunden, hinter einer Drehtüre in die Abflughalle. Ich packe zusammen, schieße die Türen, und setze mich auf den Fahrersitz. Neben mir bleibt der Sitz leer. Ich schaue nach vorne, drehe den Zündschlüssel um, schaue nochmals zu meiner Rechten, verharre einige Sekunden mit leerem Blick. Ich werden nun alleine reisen, alleine Berge besteigen. Eine neue Phase hat begonnen, und unser Projekt „Ring of Fire“ wird um keinen Deut’ fader. Ich lenke das Auto nach links und fahre auf die 101 nach Süden auf.
Wir haben uns für Anfang Juni in Los Angeles verabredet. Sie lässt die Sierra Nevada aus, für einen Heimatbesuch. Aber wer weiss, wie es mir dabei ergehen wird, und was letztlich mein Bergbuch hergibt.
Die letzten gemeinsamen Tage in Kalifornien sind von ungewöhnlicher Hitze geprägt. An der Küste (siehe Mendocino) drängt sich alles an die Strände, und auch in San Francisco ist man der Hitze wegen erstaunt. Wir straucheln ein wenig, als wir den Vormittag lang durch die Straßen dieser sehenswerten Stadt promenieren. Die Sonne brennt auf den Beton, und wir versuchen uns im Schatten der vielen Bäume über die vielen Hügel der Stadt von einem Ort zum nächsten zu bewegen. Eiskaffee hilft. Ich schwärme vom Frozen Yoghurt Type ‚Dulce di Lece‘. Die Viertel wechseln ihr Gesicht regelmäßig, und die Stadt außerhalb der Downtown ist von einer angenehmen Niedrigbauweise dominiert. An jeder Ecke sehe ich irgendeinen Hollywood-Film ablaufen.
die bekannten Straßen von San Francisco
Den Nachmittag verbringen wir am Strand unterhalb der Golden Gate Bridge. Mir gefällt das Strandleben nicht mehr, ich sage aber nichts. Schwitzend im Sand liegen anstatt in der Kühle der Höhe zu turnen. Ich bin nicht mehr der Jüngste, das Sonnenbraten macht mich fertig. Die Stoßzeit im städtischen Verkehr erwischen wir perfekt, als wir zum Flughafen aufbrechen. Da hilft auch Janis Joplin aus dem Radio nichts.
Nun liege ich da im Büssle, in der kalifornischen Ebene in Tracy, habe meine Provisionen für die nächsten zwei Wochen gebunkert. Ich habe alles. Um 05.00 geht der Wecker, und die Chansons, die ich gerade höre, machen mich auch nicht heiterer. Aufstehen, aufstehen und wieder einmal zeigen, aus welchem Holz man geschnitzt ist. Und im Juni am richtigen Tag beim Flugsteig sein.
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"Super gsi - Beginner's Mind" berichtet über Mark's Reisen und Outdoor-Aktivitäten, meist Skitouren, Bergsteigen und Bike-Touren. Mehr dazu hier...
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[…] Die Nacht war ohne Vorkommnisse geblieben, den Abend verbringe ich mit Lesen, Schreiben und Essen. Das einsame Leben im Bus ist mir noch fremd. Aber als ich vom Leavitt Peak zum Auto zurückkehre, scheint wieder die […]
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