Matterhorn Peak: Blockkletterei zum Gipfel


Welch einen Unterschied ein Wanderweg zum Busch-Walking macht, konnte ich heute sehen. Statt wie gestern am Mount Walt durch das Dickicht zu laufen, führt mich ein breiter Wanderweg bequem in das Horsecreek Valley. Bequem heißt in Joggingschuhen und mit gutem Tempo. Erst nach den ersten Schneefeldern lege ich die Alpinstiefel an, samt Steigeisen, denn der Schnee ist immer noch hart.

Auf der heutigen Tour liegt auch mehr Schnee. Dennoch habe ich keine Ski dabei, ich hatte noch das Gebüsch und die Geröllfelder im Nachbartal im Gedächtnis. Aber der Weg vom Mono Village Camping (2.160 m) ist so einfach zu gehen, da habe ich mir beim ersten großen Schneefeld gedacht, es hätte heute ein paar hundert Meter Abfahrt geben können. Dieser Gedanke kommt mir erst recht, nachdem ich einen steilen Osthang packe, und dann direkt auf mein Tourenziel über Nord antrete: alles weiss. Ich sehe das als Übung für unsere Hochtouren in Südamerika und steige fortwährend gegen die Nordwand des Matterhorn Peak. Meine Route führt mich im teils aperen Ost-Couloir steil zum Ostgrat. Der Wind ist sehr aktiv heute, und schon im Tal habe ich mir Wollmütze und Handschuhe angelegt.

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Matterhorn Peak (li hinten)

Vom Ostgrat hat man schöne Tiefblicke, aber noch besser kommt’s, nachdem man ca. 100 Höhenmeter zum Gipfel klettert (Blockkletterei, II-III). Der Fels ist trocken und griffig, da macht das Bouldern auf 3.700 m Spaß. Das Gipfelbuch ist mehr eine Sammlung von Post-Its als ein Buch, liegt aber schön verstaut in einer alten, oliv-grünen Munitionskiste (3.743 m). Warum man diesen Gipfel aber nach dem Schweizer Original benannt hat, bleibt mir ein Rätsel. Ich sollte wahrscheinlich im Wallis mal auf den Berg rauf und dann wird mir sicher die Erleuchtung kommen.

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die Nordansicht des Matterhorn Peak, links vom Gipfel der Ost-Couloir

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vom Ost-Couloir Blick zum Horsecreek Tal

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schöne Granitblöcke zum Gipfel des Matterhorn Peak

So klettere ich gemütlich ab und spaziere das Ost-Couloir ohne Probleme herunter, vorbei an einer Felsformation, die wie die Sphinx aussieht. Der Rest der Tour ist ein flottes Hinauslaufen aus dem Tal, das mir wegen seiner Wälder und dem klaren Horsecreek bestens in Erinnerung bleibt. Was für ein Unterschied zur gestrigen Tour! Ich verlasse die Twin Lakes und orientiere mich zum Tioga Pass. Was gibt es heute zum Abendessen?


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