Pastoral Peak: Start in die Skitouren-Saison in Nordamerika


Mein Zuhause ist die Welt. Und das fühlt sich in Alaska einfach richtig an. Trotzdem: Oahu ist prächtig, die Abende dort angenehm. Wir gehen ein letztes Mal mit Mike nach Waikiki, Sonnenuntergang, plaudern, tauschen Träume und Pläne aus. Unsere Ski-Ausrüstung ist im Pickup, es geht nach Norden. Auch in Anchorage ist alles organisiert: Dennis holt uns in aller Frühe vom Flughafen. Mal keine Schlepperei mit unserem Gepäck. Viel Kaffee, und dann ein weiteres Wiedersehen: unser Lieferwagen rollt aus der Garage. Mit neuen Winter-Pneus schnurrt er bald durch die breiten Straßen der Stadt. Ken hat ganze Arbeit geleistet, zuhause teste ich die Schneeketten, die er uns angeschafft hat.

Wir bunkern Lebensmittel für fast zwei Wochen, da ist mal eine Weile dran. Auch im AMH in Anchorage gibt’s ein Wiedersehen mit Winfred, hier benötigen wir vor allem die Überschuhe für eisig kalte Bedingungen. Am Nachmittag bereite ich sie mit einem Skalpell für unsere Skibindung vor. Auch so wird uns am ersten Tag in Anchorage nicht fad: Bus einräumen, Bus für die nächsten zweieinhalb Monate reisebereit machen. Einpacken, umpacken, auspacken. Wir werden herumgereicht, treffen im Moose’s Tooth viele Bekanntschaften vom September wieder. Aber mir fehlt vor allem das Eine: endlich wieder eine Tour.

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Morgenlicht am Turnagain

Ich bin happy – Schnee, Sonne, LWS 2, kein Wind. Das Wetter ist ein Glückstreffer. Im Dunkeln verlassen wir das Haus, fahren zum Turnagain Pass (274 m) in Richtung Seward. Nach einer Stunde stehen wir schon am Ski.

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vor dem Taylor Pass

Wir folgen im Wesentlichen dem Lauf des Lyon Creek bis zu einer kleinen Einsattelung (Taylor Pass), und nach einer zehnminütigen Tragepassage über ein aperes Feld weiter gegen Süden zum Grat, der die kleine Bergkette zum Tal des Placer River abgrenzt. Von hier noch ein kleines Stückchen zu Fuss hoch, zum Pastoral Peak (1.452 m). Das Wetter ist so friedlich.

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Pastoral Peak (Bildmitte)

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bald geht’s in die erste Abfahrt

Wir erkunden eine Steilabfahrt, diese ist aber nur teils pulvrig, meist eher hart. Weiter unten geht’s dann in flotten Bögen zu unserer ersten Einsattelung zurück, von dort geht’s nochmals gute 200 Höhenmeter hoch. Den Couloir haben wir schon beim Anstieg im Visier gehabt. Nun wollen wir ihn fahren. Wir müssen die Ski nochmals auf den Rucksack schnallen, der Weg hinauf ist steil und eisig, und hin und wieder unangenehm brüchig. Oben geht’s dann ruck-zuck: Ski an, Abstieg zur Einfahrt in den Couloir, dann stürzen wir uns hinunter. Hier liegt der gesuchte Pulver, hier lassen wir es dann auch nach einem ersten Abtasten im Hang so richtig schön laufen. Es kann einfach nur noch so weitergehen, ein feiner Roadtrip an der Westküste!


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