Beijing mit allen Sinnen
Man kann sich täuschen. In einer Person, das ist tragisch. In der Wahl der Garküche, das ist fatal. Oder in der Meinung über eine Stadt, und das ist meist erfreulich. Da denke ich an Peking und sein Image. In diesen Tagen rund um das Neujahrsfest kann ich das Negative gar nicht feststellen. Das Essen ist vielseitig und überraschend gut (habe da schon anderes gehört) und kommt so ziemlich gleich nach Oma Dong’s Küche. Man sollte bei einem Restaurantbesuch allerdings nicht zimperlich sein. Extrem laut, jeder qualmt, und man riecht nach Essen noch den ganzen Tag lang. Dafür rätselt man mit der Bedienung, die ihre Kippe im Mundwinkel hält, was fleischlos denn überhaupt für eine Mahlzeit sein kann und ob so etwas in der Küche vorkommt. Ansonsten hat die Stadt vieles zu bieten, nicht nur Historisches, wofür Peking eigentlich bekannt ist (Verbotene Stadt z.B.), sondern auch Architektonisches (z.B. das Vogelnest). Sehr typisch sind hier noch die alten Nachbarschaften mit ihren vielen, kleinen Gassen, zahlreichen Hinterhöfen und öffentlichen Toiletten. Die sind übrigens sehr sauber und fast an jeder Ecke – also kein Vergleich mit Europa.
in den kleinen Gassen ist viel los
das älteste privat geführte Gasthaus Pekings
Die Straßen sind frei von Hundekot, aber man sieht auch sehr wenige Hunde hier. Dafür pieseln die Kinder aber schon überall hin. Mit speziellen Schlitzhosen ist das Geschäft schnell erledigt. Der frische Schnee verwandelt die Stadt aber bald in ein sauberes Bild, und gerade in den vielen Parks ist es hier zauberhaft schön. Das Skifahren fehlt uns derweil schon sehr – bis auf den einen Tagesausflug nach Nanshan gab es in Ost-China noch keine Abfahrten. Es wird Zeit weiterzuziehen, Tokyo wartet auf uns. Unser Ring of Fire Projekt schiebt sich ein Land vor. Davor haben wir noch die große Mauer besucht. Eine architektonische Ausdauerleistung, aber auch Schauplatz zahlreicher konditioneller Dramen auf Seite chinesischer Touristen.
Man kann es nicht genug oft betonen, China hat uns positiv überrascht. Wir haben, zugegeben, wenig gesehen. Aber es ist offenkundig, dass das Land große Sprünge nach vorne macht. Nicht nur wirtschaftlich, sondern dass es sich auch der Welt öffnet. Das kann man nur von wenigen Ländern behaupten. Olympia hat hier wohl einen ordentlichen Teil dazu beigetragen, zumindest in der Hauptstadt.
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[…] passieren. Dieses verschlossene Viertel war früher die Kaiserresidenz, fast wie eine Kopie der verbotenen Stadt in Peking. Das Gelände ist teilweise restauriert und ein angenehmer Spaziergang, bei dichter Bewölkung und […]
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[…] verbringen gewöhnlich nie mehr als zwei Tage an einem Ort (Ausnahmen: Beijing, Anchorage, Los Angeles, Quito, Ushuaia). Diesmal ist es Darwin, aus reisetechnischen Gründen: […]
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"Super gsi - Beginner's Mind" berichtet über Mark's Reisen und Outdoor-Aktivitäten, meist Skitouren, Bergsteigen und Bike-Touren. Mehr dazu hier...
Hi Mark und Beate, ich habe mich auch sehr gefreut ueber den Tagen mit euch zusammen. Es war leider zu kurz das ganze Land zu sehen. Aber ihr wart tief in China, wo die meisten nicht kommen werden. Schreib wieter und mach die Fotos weiter, ich werde eure spannende Reise verfolgen. Liebe Gruesse Jin
Danke ihr 2 Weltreisenden, dass ich wieder an euren spannenden Erlebnissen teilnehmen darf.
Weiterhin so viel Elan und Freude am Erkunden der großen weiten Welt wünscht euch
Marion