Breitfielerberg: Combat Back Country Skiing


Traue nie einem Skiguide. Regel Nummer 1 einer Skitourenplanung. Weil: die Autoren sind die Touren entweder gar nie gegangen oder vor ewiger Zeit. „Ewig“ meint, dass der Wald Zeit hatte nachzuwachsen. So geschehen heute. Die erwähnte Schneise im Aufstieg von Partenen (1.050 m) zur Bergstation Tromenier (1.732 m) sollte eine alte Pistenabfahrt sein. Ja, da ist schon eine. Aber was für eine. Jungwald. Baumstümpfe, Tobel-artige Kaskaden. Den Aufstieg legen wir bald auf eine andere Route, versuchen uns durch andere, schmalere Schneisen nach oben, legen irgendwann einmal die Ski auf dem Rücken und stampfen hoch zur Bergstation. Manchmal hüfttief, manchmal durch Sträucher und über Felsen.

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einsam am Breitfielerberg

Von dort geht’s zunächst zick-zack durch die Lawinenverbauungen, und später in die freie Wildbahn oberhalb der Baumgrenze in eine bucklige, steile Schneewelt. Wir spüren noch das Crossfit-Training von gestern abend, aber die Hänge schauen einfach zu gut aus hier, und die Sonne scheint prächtig. Also über Ost auf eine Anhöhe, und dann durch teilweise glatte, abgeblasene Passagen kurz unter den Gipfel des Breitfielerbergs (2.417 m) zum Skidepot. Es ist hier oben sehr felsig, da der Wind den Schnee herausgeblasen hat. Skidepot-Rast, Blicke zum Vermuntstausee und Hochmaderer, dann Abfahrt. Zunächst etwas dünne Decke, später aber in den Mulden reichlich Pulver, hin und wieder Steinkontakt. Die besten Passagen folgen von ca. 2.200m bis etwa auf Höhe der der Bergstation Tromenier. Reichlich kuppiertes Gelände, super Turns, genügend Steilheit, und feiner Schnee.

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Ski-Depot, hinten naht die Schlechtwetterfront

Eine kurze Einfahrt in die Schneise der alten Abfahrt ist eine „Sackgasse“. Das Gelände ist fast zugewachsen, mühsam zu begehen. Wir wählen den Wanderweg als Abstieg, tragen die Ski gute 300 Höhenmeter hinunter durch aperen Wald, bis wir wieder auf einen breiten Weg stoßen, den wir abfahren können, direkt bis zur Talstation. Zwei-Meter Sprung vom Hang über eine Stützmauer rundet diese sehr kampfbetonte Route ab. Wie vermutet, waren wir die einzigen in der Gegend. Schön für uns.

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Traum-Abfahrt, und dann kommt das Combat-Gelände



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