Berg, Reisen und Bloggen
Unser Blog ist schon bald 8 Jahre alt, und immer wieder bekomme ich Fragen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis, warum wir das betreiben. Ja, stimmt schon, Fotos kann man auf dem eigenen Computer speichern und sie sich immer wieder privat anschauen. Ein persönliches Tagebuch kann mit Bleistift und Büchlein geführt werden. Auch ein Gipfelbuch ist auf die alte Weise immer noch brauchbar. Warum also ein öffentlicher Blog?
Was mich zu Beginn der Arbeit mit dem Blog gereizt hat, waren die Möglichkeiten des digitalen Publizierens: das Zusammenführen von Text, Bild und Video; die Archiv-Funktion; das Spiel mit einer neuen Technologie. In den Jahren haben sich die Motive ausgeweitet: neuen Bekanntschaften unsere „Geschichte“ mit ein paar Links näher bringen; Unbekannten eine Ressource zur Verfügung zu stellen, ein Wochenende in den Alpen oder einen interessanten Urlaub zu planen; und auch erwähnenswerte Projekte in der Welt bekannter zu machen.
Da wir nicht von unseren Unternehmungen leben, spielt der Blog beim Einkommen auch keine Rolle. Das ist z.B. bei „Profi-Bergsteigern“ anders, als dass sie um die Öffentlichkeit buhlen müssen. Da ist die mediale Aufmerksamkeit fast schon wichtiger als das Tun am Berg, zumindest für das Bankkonto. Eine Entwicklung, die mich von dieser „Profi“-Welt abstößt. Natürlich ist es toll, fantastische Bilder von Expeditionen im Web zu finden. Und Berichte darüber zu lesen. Aber da ist eine feine Grenze. Filmberichte sind da so ein schönes Beispiel. Es wird suggeriert, ein Bergsteiger-Duo ist alleine irgendwo in der Wildnis. Derweil steht die Filmcrew und der ganze Tross hinter der Linse… Was ist das für ein Abenteuer?
Dieses Thema wird im aktuellen Alpenvereinsjahrbuch Berg 2014 aufgegriffen, neben vielen anderen, wichtigen und unterhaltsamen Themen. Zwei davon möchte ich besonders erwähnen: unsere Freizeit in den Bergen und damit der ständige Eingriff in diese Welt; und die Lebensläufe von unbekannten, nicht medialen Berg-Fanatikern. Beides äußerst lesenswert! Hätte ich das Buch nicht zufällig in die Hände bekommen, wäre ich vom Titel „Alpenvereinsjahrbuch“ etwas abgeschreckt gewesen. So habe ich es aber gerne in unsere Bibliothek eingereiht.
Wie auch immer, wir werden unseren Blog auch im 9. Jahr weiterhin betreiben, und neue und interessante Routen, Reisen und die eine oder andere Expedition hier posten.