Auf dem Alaska Highway
Hätte ich gedacht, dass die große Ebene zwischen den Großen Seen und den Rocky Mountains “Weite” bedeutet, so fühle ich mich auf dem Weg von Jasper nach Anchorage erst recht in der Endlos-Landschaft aus Bäumen verloren. Wälder, soweit das Auge reicht. Hinein führen einige unbefestigte Stichstraßen, entweder für die Holzwirtschaft oder für das Fracking-Geschäft. Beides ist mir auf der Reise unangenehm, den der Highway ist voller Schmutz und Steinen, die auf uns niederprasseln und auf dem Wagen kleben. Die Distanzen sind so groß, dass wir Tankstopps und Mobilfunk-Erreichbarkeit planen müssen.
Der Herbst zieht hier langsam ein. Bäume verfärben sich, die Luft ist klar, die Mogen mit wenigen Grad Celsius bereits angenehm kühl. Der Winter hier ist schwer vorstellbar – extrem kalt und trocken? Aufgeregt schaue ich auf die Straße vor mir. Noch 300 Kilometer bis Stone Mountains, noch über 1.000 Kilometer bis Whitehorse. Dann taucht ein Schwarzbär aus dem Gebüsch, stellt sich auf die Hinterbeine, schaut, und läuft davon.
Über die Stone Mountains und den Summit Pass kommen wir in einen bergigen Teile des Alaska Highway. Hier laufen die Bergziegen auf der Straße, die Bisons grasen daneben und die Karibu sammeln sich im Busch. Die Tage sind schön, herbstlich, die Straße wird ruhiger, und irgendwann erreichen wir auch Whitehorse, nach einem feinen Morgen in den heißen Quellen am Laird Lake.
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Reisen und die Natur, inklusive Skitouren, Bergsteigen und Wanderungen, das sind die Inhalte meines Blogs "Super gsi - Beginner's Mind". Mehr dazu hier...
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[…] Flugzeug gestiegen sind. Zurück in den Alltag, zurück aus dem hohen Norden Alaska’s, den unendlichen Weiten Kanadas und der bezaubernden Mondlandschaft Islands. Es gibt da so Momente, da träumt von diesen Tagen, […]
[…] Land, und die Heimat von Trapper John. Das Gefühl für die Weite bekommt man nicht nur auf dem Alaska Highway, sondern auch bei einer zünftigen Skitour. Typischerweise ist der Zustieg lang und flach und führt […]
[…] Whitehorse ist die erste größere Stadt seit Tagen. Eisenbahn, Geschichte, Kunst an den Häuserwänden. Wirkt geschäftig aber auch etwas leger. Hat was, sogar einen internationalen Flughafen. Haines Junction, 150 Kilometer westlich, ist ein kleines Nest, aber das Tor zum Kluane Nationalpark. Wirkt Mitte September allerdings, als wäre die Saison schon gelaufen – viele Geschäfte, Lodges und Campingplätze sind bereits geschlossen. Es sind auch nicht mehr viele Trailer unterwegs, die meisten auf dem Weg in den Süden. Nicht viele in die Gegenrichtung, so wie wir. […]
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