Über Rittner und Penser: Rampe für Rampe
Wir wollen wieder einmal ein richtig gutes Wochenende zusammenbringen. Das Wetter spielt nicht mit, der Bus immer noch in der Werkstatt, Freunde springen uns ab. Da muss man dagegenhalten. Hey, die Rennräder sind schneller als gedacht im Kofferraum, die Biwaksäcke vorbereitet und der kleine Clio flott getankt. Was wir brauchen ist ein Plan, und den haben wir, dass wir am ersten Tag dem Regen nach Süden ausweichen und wieder Höhenmeter im Radsattel machen wollen. Das Ziel ist Sterzing im Südtirol, das wir schon von der Transalp 2012 kennen.
keine Hitzschlag-Gefahr an diesem Tag
Was gibt es zu unserer Radrunde zu sagen? Lang ist sie, wenn auch unser Radführer sie mit 152 Kilometer angibt, die Nachmessung im Web aber 132 km ergibt. Die Höhenmeter sind auch brav, mit 2800 m. Aber Höhenmeter sind nicht Höhenmeter, denn ein beschauliches Ansteigen ist was anderes als wilde Rampen und ständige Abfahrten. Nach dem Einrollen von Sterzing bis Klausen sind wir warm gefahren für die zackigen Aufstiege über Vilanders und Barbian. Die Straße zwischen den beiden Örtchen ist teils sehr ruppig und löchrig, und die Rampen nach Barbian über die Dörfer bis zum Rittnerpass immer mehr, immer steiler und immer kürzer. Wer glaubt, diese Route in die Gegenrichtung zu fahren: der Anstieg auf den Rittner ist von Norden noch steiler, gefühlt.
Nach der rumpelnden Abfahrt ins Sarntal haben wir so richtig Hunger, stürmen den kleinen Spar-Laden in Sarntheim. Fein, denn hier fängt schon der Regen an, nicht fest, aber genug um die Straße nass zu machen und damit letztlich auch unsere Hintern. Meine Begleiterin schaut mit ihren neuen Plastiksack-Socken, Marke Gemüsestand Spar, so richtig gerüstet für ein Rennrad-Hochglanz-Magazin-Shooting aus. Von Sarntheim steigt die Straße bis zum Talende kontinuierlich an, wenn auch nie sehr steil, der Verkehr wird immer dünner, bis er schließlich nach Penz immer seltener wird. Die Wolken hängen nun sehr tief, es ist kalt, nass, windig, und wir strampeln uns da hoch, Meter für Meter. Am Penser Joch sind wir aber nicht allein, Horden von Motorradfahrern feiern ihre Fahrleistung mit laufenden Motoren und Gebrüll. Wir essen unsere letzten Schokoriegel, bevor wir zitternd vor Kälte die lange Abfahrt nach Sterzing auf uns nehmen. Schlußendlich endet unser Tag im Grödner Tal bei Pizza und Wein, denn der nächste Tag ist für die Berge reserviert. Die Sonne scheint.
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Reisen und die Natur, inklusive Skitouren, Bergsteigen und Wanderungen, das sind die Inhalte meines Blogs „Super gsi – Beginner’s Mind“. Mehr dazu hier…