Lang und schön: Skarasalen


Von unserem ersten Norwegen-Gipfel, Skala, geht’s zunächst ein paar Fjorde und Seen weiter. Die beiden lassen sich nur schwer unterscheiden, aber die einen sind eisfrei, die anderen noch mit einem festem Panzer überzogen. Wo wir auch hinkommen, sehr idyllisch und viele kleine Kulturlandschaften inmitten gewaltiger Natur aus Fels, Meer und Wald. In Volda und Orsta verbringen wir ein paar Stunden der Recherche und des Kaffeetrinkens, dann geht’s weiter Kvistad, einer kleinen Ortschaft in der Nähe von Saebo: der Ausgangspunkt für die nächste Tour.

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Von Kvistad geht’s lange ins Tal…

Die Nacht wird frisch. Minus 11° C berichtet später der Ladenbesitzer in Saebo. Der Wassertank ist uns eingefroren, und die Heizung ist auch ausgefallen. Das Obst und Gemüse ist ebenso gefroren. Wir werden nun die heiklen Waren demnächst im Kühlschrank aufbewahren – jener Ort im Auto, der am besten isoliert ist. Naja, trotzdem schlafen wir mit offenem Dachzelt. Die Schlafsäcke sind definitiv winterfest. Das Herauskriechen am nächsten Morgen ist dann wie immer eine ganz andere Geschichte. Aber ein Schluck heißen Tee und etwas warmen Porridge bringt uns auf Trab. Wenig später marschieren wir schon die Ski am Rucksack zum Startpunkt.

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endlich ein paar steilere Passagen

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schon am breiten Rücken zum Gipfel

Von Kvistad führt ein recht breiter Traktorweg Richtung Blahornet. Er ist lang und steigt mäßig an. Genau richtig, um aufzuwärmen und erste Sonnenstrahlen zu erhaschen. 600 Höhenmeter weiter biegen wir in einen steilen Südhang ein. In vielen Kehren steigen wir hoch. Der Schnee trägt gut, und wir müssen nicht viel nachdenken, denn wir folgen einer breiten Spur. Es geht durch eine sehr breite Rinne hoch bis zum Grat, der auf der anderen Seite steil und felsig zum Storfjorden abfällt. Über den breiten Rücken schieben wir die Ski dann noch ein paar hundert Meter bis zum Gipfel des Skarasalen (1.542 m). Die Aussicht ist gewaltig, und wir scheinen die einzigen Skitouren-Geher weit und breit zu sein. Auch sehen wir über den Fjord nach Lekneset, wohin wir morgen die Fähre nehmen wollen für unsere dritte Tour hier in der Gegend.

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Blick zum Jorundfjord

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Die Abfahrt ist von unterschiedlicher Güte. Oben sehr pulvrig in einem langen, steilen Hang. In der Rinne etwas harschig, teils hart, teils weich. Im Wald wiederum tief und soft. Wie auch immer, das Wetter war prächtig, die Einsamkeit absolut, und die Szenerie einzigartig. So kann es weiter gehen, auch mit Minus 11° C in der Nacht.



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