Ausweichtour Paschianichöpf
Heute soll es wieder in den Vorarlberger Süden. Das Wetter ist vorausgesagt zwiespältig, und dennoch im Alpenraum interessanterweise bis auf das Tessin im Rätikon eigentlich am besten. Von Tschagguns aus haben wir das eine oder andere noch offen, aber anstatt die Autobahn zur Lindauer Hütte zu nehmen (wie schon auf Öfapass, Drei Türme, Drusenfluh, Sulzfluh), wollen wir das Gampadelstal nehmen. Am Startpunkt angekommen entpuppt sich der Einstieg als eine einzige grasige Wiese. Wir sehen nicht um das Eck und vermuten nur, dass die Abwesenheit des Schnees sich noch weiter nach oben fortsetzt. Die Diskussion im Auto dauert keine zwei Minuten. Wir müssen weiter hinauf. Da bleibt im Montafon auf die Schnelle nur Gargellen übrig, will man nicht auf die Bieler Höhe.
Blick retour zur Madrisa in einem kurzen Sonnenfenster
In Gargellen (1.464 m) 07.15 regnet es. Der Schnee ist schwer, die Sicht akzeptabel, doch die Berge stecken rundherum in grauen Wolken. Wir brechen auf, mit fragenden Blicken gegen den Himmel, und marschieren ins Valzifenzertal. Die Madrisa können wir nur an ihrem unteren Aufbau erkennen. Den Weg gerade aus kennen wir von einem Besuch auf der Rotbühelspitze, und trotzdem müssen wir uns immer wieder genauer umsehen, denn wir steigen in die Wolken hoch, die Sicht wird miserabel, das Licht diffus, und keine frischen Spuren zu sehen. Wir sind wieder einmal die Ersten. Am Steilabschnitt unterhalb der Zollhütte biegen wir dann rechts hoch. Die Hänge sind rutschig – unter den zehn Zentimeter feuchten Neuschnee liegt eine Schicht Schmelzharsch. Lästig. Aber das ist mir gerade recht – ich möchte meine neuen Black Diamond Stigma im Quergang testen. Meine alten Dynafit Seven Summit waren etwas schmaler und verhielten sich dementsprechend anders. Den Dynafit Ski habe ich am Pizzo Tambo an einem unsichtbaren Fels ruiniert, irreparabel die Kante gelöst. Dementsprechend brauchte ich auch neue Felle – die Dynafit Modelle eignen sich nur für diese. Mies. Ersatz: GlideLite Mohair Mix von Black Diamond, die passen auf alle Ski. Und tschüss Dynafit.
Abfahrtstrecke vom Grat zum Valzifenzbach
Der Aufstieg wird gegen Südwesten zunehmend steiler, aber immer noch einfach und spätestens nach einem kleinen Plateau tauchen am Grat zur linken Hand die ersten Gratköpfe auf – die Paschianichöpf (ca. 2.450). Der Grat ist verwechtet, aber auch nicht besonders hoch, sodass wir nur soweit gehen als dass wir die Ski nicht ausziehen müssen. Kurz unterhalb des Grats reißt dann die Wolkendecke auf, die Sonne kommt durch, und verschwindet auch immer wieder. Für die Abfahrt ist das Sonnenlicht einfach hervorragend, die kleinen Schläge und Unebenheiten werden schon im voraus sichtbar. Die Abfahrt geht fein, auch mit den neuen Ski, wir bleiben am westlichen Ufer bis zur Valzifenzalpe (1.838 m), und schließen bald darauf auf die Abfahrtspiste nach Gargellen.
Blog-Abo per eMail
Weit Draussen Back Country Store
Ring of Fire T-Shirts
Über dieses Blog
„Super gsi – Beginner’s Mind“ berichtet über Mark’s Reisen und Outdoor-Aktivitäten, meist Skitouren, Bergsteigen und Bike-Touren. Mehr dazu hier…