Similaun: der erste große Gipfel der Saison
Das Ötztal ist für uns so eine Gegend. Immer wieder kommen wir dorthin, finden aber oft ungünstige Schnee- und Wetterverhältnisse vor, so dass am Ende des Tages selten ein Gipfel dabei herausschaut (Eiskögele, Vernagtjoch). Wir wollen es aber wieder wissen und fahren nach Vent (1.900 m), mit einem ordentlich schweren Rucksack (Gletscherausrüstung, Verpflegung für mehrere Tage) auf den Weg. Der vermeintlich einfache Zustieg zur Martin-Busch-Hütte (2.501 m) entpuppt sich als ein Rennen gegen die Zeit: Gerade als es dunkel wird, erreichen wir die Hütte, nach langen und rutschigen Steilhängen, die teils richtig Kraft kosten.
Weg-Suche zur Martin-Busch-Hütte
Schnell ist die Hütte gemütlich gemacht, das Essen gekocht und eingeheizt. Wir sind die Einzigen hier, und bleiben es bis zu unserer Abreise, genauso wie wir keine anderen Skitourengeher über das ganze Wochenende nicht sehen werden. Der nächste Morgen ist gemäß Wetterprognose schön und kalt, wir steigen mit vollem Gepäck entlang des Hinterjochbachs in Richtung Similaunhütte.
kaltes, klares Winterwetter auf dem Weg zum Similaun
Allerdings nehmen wir die erste Möglichkeit wahr, über den östlichen Hinterjochgletscher eine erste Steilstufe zu überwinden. Am Seil und im zunehmenden Wind geht’s hinauf, bis wir auf einem eher flachen Rücken zum Gipfelaufbau des Similaun (3.606 m) gelangen. Wir merken die Kälte und die Höhe, mummen uns ordentlich ein, bevor wir mit Steigeisen und Pickel vom Skidepot aus den Westgrat angehen. Bald darauf stehen wir auch schon am Gipfelkreuz.
Unser Ziel ist die Similaunhütte, und die Abfahrt dorthin ist ein vorsichtiges Tasten über den verschneiten Gletscher. Auch die letzten Meter zur Hütte über ein Steinfeld sind recht mühsam, bevor wir enttäuscht feststellen müssen, dass der Winterraum der Hütte über keinen Ofen verfügt. Und somit stehen wir auch ohne Wasser da.
Leider Fehlanzeige: Similaunhütte ohne Kochgelegenheit
Da es schon Nachmittags ist, wir deshalb keine Nachtsuche des nächsten Ziels (die Bella Vista Hütte) riskieren wollen, fahren wir wieder zur Martin-Busch-Hütte ab. Leider verfügen wir über keine aktuellen Wetterinfos mehr, und die Mittelfristprognose vom Freitag war eher ungünstig. Am nächsten Tag beschließen wir aufgrund aufkommender Bewölkung von Süden mit dem (wieder sehr anstrengenden Abstieg nach Vent, diesmal direkt entlang des Baches und durch die beklemmende Schlucht). Als das Wetter in Vent immer noch hält, drängt es uns den Tag weiter zu nutzen, doch diesmal in Kühtai.
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