Felskurs am Kleinlitzner
Der lang geplante Felskurs ging endlich dieses Wochenende über die Bühne. Wir wollten unsere Kenntnisse in Sachen mobile Sicherungen im Fels sowie Standplatzbau und Routenstrategien ausbauen und uns für Kletterrouten im alplinen Gelände fit machen. Dazu gehört vor allem die Technik, im Team mehrere Seillängen abwechselnd vorsteigend an Höhe zu gewinnen. Ein von uns unterschätzter Aspekt war die Kommunikation in der Wand – da hatten wir einiges nachzuholen und uns zusammenzuraufen. Klare Kommandos, laute Stimme und eingespielte Handlungen machen erst zwei Kletterer zu einer eingespielten Seilschaft.
Aufstieg zur Saarbrückner Hütte
Vom Vermuntstausee (1.750 m) ging es zunächst zur schön gelegenen und bestens hergerichteten Saarbrückner Hütte (2.538 m). Am ersten Tag stand zunächst Theorie am Trainingsplan: Seilkunde, Materialkunde, Knoten etc. Aber schon am Vormittag bauten wir die ersten Fixpunkte, testeten Reihensicherungen aus und übten mit Keilen und Friends.
Der Nachmittag brachte dann eine Vertiefung des Gelernten in unserer ersten kurzen Klettertour – sie sollte uns lehren, wie wir mobile Sicherungen setzen und Fixpunkte ausbauen. Das war sehr lehrreich, aber drauf hatten wir noch fast gar nichts. Den Abschluss setzten wir mit einer Wiederholung aus dem Bereich aktives Abseilen. Ein netter Hüttenabend mit weiteren Theorieeinheiten folgte, dann noch der eine oder andere Schwank, und schon waren wir alle bettreif.
Am Sonntag hatten wir unsere Übungsklettertour auf den Kleinlitzner (2.783 m) angesetzt. Neben zwei weiteren Seilschaften mussten wir zwei selbständig die Route legen, uns sichern, überschlagend vorsteigen. Die ersten Seillängen waren mühevoll und langatmig, einfach weil wir das Seil- und Materialhandling nicht gut drauf hatten. Die letzten Längen aber waren wir schon recht flott und arbeiten am Stand parallel und sicher. Wir hatten es kapiert.
Am Gipfel hatten wir noch ein paar Theorieeinheiten mit unserem Trainer und Bergführer Edi (Bergschule BergaufBergab, bei denen wir schon letztes Jahr den Eiskurs gemacht haben), bevor wir zunächst am Klettersteig abstiegen, dann mehrere Längen abseilten und später, aufgrund eines rasch hereingebrochenen Gewitters die Wand Richtung Saarbrückner Hütte wieder den Rücken zukehrten.
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Reisen und die Natur, inklusive Skitouren, Bergsteigen und Wanderungen, das sind die Inhalte meines Blogs "Super gsi - Beginner's Mind". Mehr dazu hier...
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[…] Jungfrau, Großes Fiescherhorn und Finsteraarhorn), aber auch den Felsklettereien auf Zimba und Kleinlitzner, wollten wir noch den Piz Buin (3.312 m) zur Sammlung hinzufügen. Wir waren gefasst auf […]
[…] war der Vermuntstausee erreicht, und dann die Bieler Höhe (2.032 m), wo der kalte Wind zu einer Kaffeepause […]
[…] einer Ewigkeit keine alpine Klettertour mehr gemacht (vage erinnere ich mich an die Zimba und den kleinen Litzner), aber nach einem kleinen Ausflug zu den lokalen Löwenzähnen hat’s uns wieder sehr […]
[…] diesem Geröll, und meine Konzentration lässt nach, so dass es mich ein Dutzend mal hinlegt. Mein Fels-Trainer Edi hätte den passenden Namen für diesen Weg: „Route du Kack“. Ich schmunzle nur kurz, der Weg […]
[…] Jetzt, Monate später, die Gelegenheit. Chris ist ein Bergmensch. Ihn treibt etwas an, meine Vermutung, die Felskraxlerei, also etwas in der Art meiner eigenen Motivation. Doch als ich ihn frage, ist “Skifahren” wohl das erste Wort, das fällt. Ein anderer Begriff erreicht mein Gehör: “Lines”, Abfahrtslinien. Damit ist alles beschrieben: der Ursprung, die Hauptmotivation, das Werden von Chris’ Leben in den Bergen. Um an die Lines heranzukommen, muss man zuerst auf den Grat, den Gipfel, das Joch. Und das geht nur mit Fähigkeiten, die sich Chris seit seiner Kindheit fortwährend aneignet. Eigentlich simple Dinge: gehen mit Steigeisen, Schnee lesen lernen, Sicherungen im Fels und Eis anbringen. […]
[…] Kleinlitzner, Großlitzner und Seehorn im Hintergrund links […]
[…] Material für den Standbau und das Legen von Zwischensicherungen ist zwingend mitzubringen. Wer die Nutzung dieser Tools nicht beherrscht, bekommt an dieser Wand seine Schwierigkeiten. Für uns war diese Tour ein […]
[…] Übungstour gedacht, um unsere Kenntnisse in Sachen Standbau und mobile Sicherungen aus unserem Felskurs zu festigen, haben wir die Westgrat-Route auf die Zimba […]
[…] Der Grat bestand aus größeren und kleineren Blockfelsen, manchmal auch größeren Gendarmen, die man umgehen konnte. Ich widerstand der Versuchung nicht, die Gratkletterei machte zu viel Spaß, ich musste über diese Anhöhen drüber. Schwierig waren sie nicht (I bis II), und der Fels war auch größtenteils sehr fest. Ich war sehr happy über diese langen Minuten. Der Reihe nach überwanden wir die Nördliche Valgraggersspitze (2.793 m), dann die Südliche (2.761 m) und schließlich erreichten wir auch den Valgraggerskopf (2.820 m). Die Türme ließen wir aufgrund der rasch aufkommenden Schlechtwetterfront sausen und stiegen, später eher lästig über rutschiges Grasgeländer, durch das Kromertal ab, nicht unweit des Kleinlitzner. […]
[…] auf dem Programm. Wir waren zuversichtlich: das Wetter wurde besser, und unser Know-how vom Felskurs auf der Saarbrückner Hütte gab uns Sicherheit. Kategorie: Hochtouren, […]
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