Berner Oberland: Finsteraarhorn


Am Vortag erreichten wir die Finsteraarhornhütten (3.048 m) über das Große Fiescherhorn (4.048 m). Es war ein Ort der Erholung: große Sonnenterrasse, sehr schöne und geräumige Lager, eine feine Küche und Kiosk sowie ein sehr nettes Wirtspaar mit zwei Kids. Die Hütte ist nur weiterzuempfehlen, und die Ruhe hier ist ein scharfer Kontrast zum Rummel der Mönchsjochhütte.

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Nach der Tour – ein Schläfchen auf der Terrasse

Unser Ziel war aber nicht das Faulenzen, sondern der Aufstieg zum höchsten Gipfel der Berner Alpen – das Finsteraarhorn, ein markanter Felszacken, der auf seiner Ostseite fast 90° abfällt, auf der Westseitte aber relativ sicher über Felsbänder, Gletscher, Firnhänge und einen steilen Grat zu erreichen ist.

Aufbruch gegen 04.00 Uhr, geht es zunächst über einen gut markierten, auch in der Dunkelheit zu findenden Steig zum alten Hüttenplatz. Von dort quert man über einen schmalen Weg nach Norden zu einem Gletscherfeld, welches in weiterer Folge zu einem Felsband führt, das vom Gipfel bis hier hinunter ragt. Hier hat man schon die Hälfte der Höhenmeter zum Gipfel geschafft. Über diesen Geröllrücken geht es weiter hinauf, bis man in die steilere Firn-/Gletscherflanke wechselt, welche geradewegs zum Hugisattel führt. Hier oben blies der Wind mit einer ordentlichen Stärke – wir mussten alles anziehen, was wir dabei hatten.

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Auf dem Hugisattel – jetzt geht’s über den Nordwestgrat zum Gipfel des Finsteraarhorn hoch

Im Sonnenschein des frühen Morgens ging es dann NW-Grat zum Gipfel hinauf – ausgesetzt, steil, aber mit guten, griffigen Felsen für die Kletterpartien. Auch einige Firnpassagen waren dabei, die aufgrund ihrer Steilheit und Ausgesetztheit nicht „einfach so“ gemeistert werden konnten. Vom Gipfel bot sich dafür ein gewaltiger Rundblick über die Schweizer Bergwelt – hin zum Alpstein, zur Bernina-Gruppe, ins Wallis und natürlich über den Aletschgletscher hinüber zum Aletschhorn.

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Beim Abstieg im steilen Firnhang

Der Abstieg dauerte nicht allzu lange, trotz lädierter Gliedmaßen (mein verdrehtes Knie von einer Gletscherspaltenbekanntschaft) und zahlreicher Gletscherspalten im unteren Bereich. Der restliche Tag diente diesmal wirklich der Erholung, denn am nächsten stand eine 7-stündige Gletscherwanderung bevor.

Unser Eindruck vom Finsteraarhorn: sehr schöne, abwechslungsreiche Route mit wenig bis keinem „Verkehr“, gewaltigen Weitblicken und einer objektiv sicheren Route. Klettern im 2. Grad ist aber drin…


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