Stürzen verboten: Brisi
Gestern hatten wir noch vom Selun hinüber geschielt, uns über diesen mächtigen Klotz gewundert, und heute wollten wir da hinauf: zu unserem zweiten Churfirsten, dem Brisi. Von Alt St. Johann / Horb (888 m) in Toggenburg ging es über Wiesen und durch Wälder bei schönstem Himmel zunächst zur Alpe Engi (1.470 m) hinauf. Ein recht einfacher, manchmal enger Weg.
Wildhauser Schafberg im Morgenlicht
Oben auf der Hochebene von Selamatt erwartete uns Sonnen-Prachtwetter. Wir folgten einer Loipe und bald einem Skitouren-Paar aus Konstanz zum Fuß des Brisi (ca. 1.790 m). Nun ging es nicht nur steil bergauf, sondern auch ordentlich glatt. Also: die Lebensversicherung Harscheisen auf die Ski, und eine Windjacke gegen die Südwest-Böen. Einmal mussten wir die Ski abnehmen, sonst konnten wir im Steilhang immer auf den Ski bleiben und über rutschigen hartgepressten Untergrund dem Berghang über die etwas felsige, östliche Seite Meter für Meter abnehmen.
Der erste Blick auf den Brisi (rechts)
Erstaunlich schnell hatten wir den Gipfel (2.279 m) des Brisi erreicht. Zu unserer Überraschung: völlige Windstille am Gipfel, nur wir vier am Gipfelkreuz, mit Wahnsinnsblicken über dem Wallensee, hin zu den Glarner Alpen und zum Rätikon. Die Ruhe währte nicht lange, zunächst eine Bergdohle, dann gruppenweise andere Skitourenfans. Binnen einer Viertelstunde war der Gipfelrücken mit gut zwei Dutzend Personen besetzt. Höchste Zeit also für eine Abfahrt.
Drei Churfirsten: Brisi (links), Frümsel (Mitte), Selun (rechts)
Helm auf, denn der Hang war wirklich steil (gewiss 40°), und Abrutschen war streng verboten, lauerten links und rechts Felsbänder. In der mittleren, breiten und unverspurten Rinne starten wir wieder zu viert. Die beiden Konstanzer zogen mit ihren Telemark-Skis schöne Spuren, und wir hinterher. Alles ging glatt, auch die Überwindung einer Steilstufe am Hangfuß. Die Abfahrt nach Horb war nur noch Pulver Vollgas.
Steiler Start, noch steilerer Abgang – Brisi belohnte uns mit Pulver und tiefen Blicken
Eine nicht zu unterschätzende Tour mit einer ordentlichen Portion Lawinenneigung – also nur bei guten Verhältnissen wie heute begehen. Danke nochmals an unsere Konstanzer Tourbegleitung für die Führung zum Gipfel und wieder hinunter.
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