Spurendienst „Holenke“


Endlich, nach vielen Tagen und Wochen im „Ausland“ (Ost-Österreich)  konnten ich wieder die Ski anschnallen. Spät (kurz nach 11.00) starteten wir von Au (Argen Brücke im Argenzipfel, Straße nach Damüls, 810 m) quer durch das Naturschutzgebiet Auer Ried hinauf zum Alpengasthof Edelweiß (1.495 m) mit Ziel Kanisfluh. Die Hütte ist im Winter geschlossen, aber wir hatten schon mal im Sommer das Vergnügen und blieben dort eine Nacht – auf unserem 3-Tages-Mountainbike-Trip durch den Bregenzer Wald (hier die Etappen-Beschreibung).

Holenke
Der Start noch sehr sonnig…

Die Bedingungen waren durchwachsen. Schnee war einerseits reichlich vorhanden, locker und pulvrig, vielleicht ein bißchen schwer. Doch durch die fehlende Unterlage war im ganzen Land auch Lawinenwarnstufe 3 ab 1.600 Höhenmetern. Auch die Sicht hatte sich von Anfangs „wolkenlos“ auf dichtes Schneetreiben verändert. Wir hatten also den einen oder anderen Hang im Auge zu behalten.

Holenke
Das Ziel (linker Kamm) schon in Wolken

Anfangs hatten wir noch Glück: eine Spur führte uns bis zur Forststraße unterhalb des Alpengasthofes. Doch bald mussten wir Spurarbeit leisten, für kurze Zeit auch mit zwei anderen Tourengehern aus dem Kreis Ravensburg, welche sich jedoch beim Alpengasthof ausklinkten („Pause“). Wir folgten also dem Sommerwanderweg so gut es ging durch teils Oberschenkel-hohem Schnee, zogen eine geschwungene Spur hoch unweit der Obern Alp (1.593 m). Hier bogen wir dann gegen Norden in den Gipfelhang ein und suchten in der schlechter werdenden Sicht nach passablen Passagen für den Aufstieg.

Holenke
Die letzten Meter zum Gipfel (das Gipfelkreuz versteckt sich noch einen kleinen Gipfel weiter) der Holenke

Der Schnee wurde nicht weniger, aber an manchen Rücken war er doch so stark abgeblasen, dass das Gras herauskam. Eine feine Sache gegen das ermüdende Spuren, aber leider auch eine sehr rutschige: kein Untergrund, und schon hieß es ordentlich Kanten einsetzen. Also mieden wir diese Rücken so gut es ging, hatten mehr Halt im etwas tieferen Schnee. Das Spiel hieß jetzt gutes Gelände finden: griffig, nicht zu tief, nicht rutschig, und wenn möglich nicht zu steil. Mit ordentlich viel Abstand ging es im Zick-Zack hinauf, legten wir eine Spur bis zum Gipfelkreuz der Holenke (2.044 m) – besser bekannt als Kanisfluh. Das wird alle Nachkommenden eine Erleichterung sein, nicht aber unseren zwei Ravensburgern, die unterhalb der Oberen Alpe wieder kehrt machen. Wir wissen nicht warum, waren wir doch schon fast am Gipfel, als wir sie unten erblickten.

Die Abfahrt war pulvrig genug für reinen Genuß, und die Steilheit des  Hanges ließ trotz tiefen Schnee eine passable Geschwindigkeit zu. Im unteren Teil mussten wir uns noch durch Gebüsch kämpfen, erreichten wir unser Auto trotzallem recht flott. Eine andere Tour, die sich in unmittelbarer Nähe realisieren läßt, ist ein Aufstieg auf die Klipperen (2.066 m)



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