Skitour an die Grenze: Pflunspitze


Heute war Prachtwetter angesagt, zumindest in den Bergen. Trotz gestriger Weihnachtsfeier am Brüggele war wir fit und hatten einen ganzen Tag Zeit, also sollte es eine längere Tour werden. Inspiriert von den Schneeverhältnissen am Freitag (Heimbüchel, Westhang) wollte wir wieder etwas Ähnliches unternehmen: Unser Ziel – der Grat südlich der Pfunspitze (2.912 m die Spitze, der Grat bei ca. 2.700 m), direkt an der Vorarlberger-Tiroler Landesgrenze.

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Der etwas längere „Zustieg“ zur Nenzigastalpe

Von Langen am Arlberg (Parkplatz bei Asfinag, dann zu Fuß die Unterführung nehmen) folgten wir dem Forstweg zur Nenzigastalpe (1.476 m). Dieser längere, aber sehr flache Abschnitt war die Ruhe weg, aber auf dem Retourweg mussten wir dann doch einiges schieben.

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Rechts die windgepeitschten Eisentaler Spitzen

Ab der Alpe mußten wir nun unseren Weg selbst suchen – keine Spuranlage, kein Hinweisschilder, gar nichts. Wir folgten der Karte und unserem Orientierungssinn, blieben die meiste Zeit auf dem Sommerweg (zur Reutlinger Hütte), der bis zum Talschluss dem Bach folgte – zuerst links, später rechts, und dann wieder links.

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Beim Aufstieg schon an der Bettleralp vorbei

Am Talende mussten wir nun gegen den Westhang antreten, der teils felsig, teils steil wirkte. Wir legten aber eine schöne Spur bis zur verfallenen Bettleralm (1.996 m) und stiegen gegen den stärker werdenden Wind, aber endlich im Sonnenstein weiter hinauf, jetzt gegen Südwest. Großräumig umfuhren wir die Ausläufer des Kaltenbergs und mussten dann einen schönen, aber auch steilen und windgepeitschten Hang hinauf, bis auf ca. 2.500 m.

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Blick auf die Östliche Eisentaler Spitze

Die Spurarbeit zeigte Wirkung, weniger in der Kraft, mehr in der Zeit. Es war schon 14.00, und die fehlenden 200 Höhenmeter zum Grat wollten wir dann nicht mehr. Als Alternative hätten sich die 1.000 m Luftlinie zur Reutlinger Hütte (2.395 m) angeboten, der Weg war leider noch sehr felszerklüftet. Wir wagten diese Passage diesmal nicht, uns schien das zu heikel. Stattdessen machten wir uns unterhalb der Pflunspitze bereit für eine sensationelle Abfahrt. Der Schnee hatte beim Aufstieg schon einen sehr guten Eindruck gemacht, und bei der Abfahrt hielt er was er versprach: locker-pulvrig, mit 2-3 cm Harschdeckel (vom kalten Wind produziert), und trotzdem im Aufbau recht fest, so dass es keine Rutschungen gab.

Insgesamt eine schöne Tour, aber wenn man auch noch auf die Östliche Eisentaler Spitze will, dann muss man früh aufbrechen und hoffentlich eine Spurenanlage vorfinden, die einem rasch zur Reutlinger Hütte und über die Wilde Ebene zum Gipfel führt. Sehr nah ist auch das Silbertaler Winterjöchle, oder gegen Westen das Wasserstubental mit dem Skigebiet Sonnenkopf.



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