Klettersteig am Saulakopf
Heute ging es von der Douglashütte (1.950 m) – unserem Schlafplatz und Ziel von gestern – zu Fuß Richtung Saulajoch (2.065 m). Das Saulajoch ist eine grüne, schöne Senke zwischen dem Saulakopf (2.517 m) und dem Schafgafall (2.393 m). Wir wollten natürlich weiter, denn der Klettersteig am Saulakopf wartete auf uns.
Kurz nach dem Saulajoch auf dem Weg zur Einstiegstelle, im Hintergrund die Zimba
Wichtig ist, dass man bei der Suche nach dem Zustieg am Saulajoch nicht dem Wegweiser „Saulasteig“ folgt, denn der führt schlichtweg zur Spitze. Stattdessen dem Weg folgen und den Saulakopf nach Osten umrunden, so dass die Heinrich-Hueter Hütte zusehen ist. Ein bißchen dem Weg folgen und Geduld haben, bald kommt die angeschriebene Abzweigung zum Klettersteig. Hier sieht man auch die Zimba von südwestlicher Richtung wunderschön.
Unsere Wand, die wir bezwingen wollten
Nun, der Klettersteig. Zunächst geht’s einfach hinauf im Zick-Zack zur Einstiegstelle. Die ersten Meter sind wenig spektakulär, wollen sie nur eine Felsplatte traversieren. Dann aber geht’s mit dem ersten kleinen Überhang los und schnurstracks die Wand hinauf. Weitere kleinere Überhänge folgen, dann wieder Querungen. Die Wand scheint mit der Zeit kein Ende nehmen zu wollen, so gut gegliedert ist der Klettersteig. Toll ist auf jeden Fall, dass nicht so viele Eisenbügel in die Wand verbaut worden sind. Am Gipfel wird man auf jeden Fall mit fantastischen Blicken belohnt: nach Südosten gegen die Sulzfluh, das Kreuzjoch, die Tschaggunser Mittagsspitze und die Drei Türme, nach Südwesten zum Lünersee und dem Schesaplana-Massiv und nach Nordwesten über Brand hinweg sogar bis zu den Schweizer Bergen (z.B. den Hohen Kasten).
Schöne Kletterei dank wenig Metall in der Wand
Insgesamt benötigten wir von der Douglas-Hütte hin und retour sowie den Klettersteig (der Abstieg ist dann der Saulasteig) 4,5 Stunden ohne große Hektik und mit kleiner Pause am Gipfel. Der Klettersteig ist zwar nicht wahnsinnig ausgesetzt (wie z.B. am Jägihorn), aber auch nicht gerade für Kinder gemacht. Eine Tourbeschreibung findet sich auch in Hüsler’s Klettersteigatlas.
Nun folgte noch die Querung mit dem Rad über den Parfienzsattel nach Nenzing…