Unser erstes Adventure Race der Saison – Raid Asand


Start des Rennens war die Seepromenade in Berck-sur-Mer. Rund 100 Teams in diversen Kategorien (Jugendliche/Erwachsene, 2er/3er/4er Teams, Männer/Frauen/Mixed-Teams, 2 Schwierigkeitskategorien) gingen ins Rennen, mit der ersten Disziplin: Segelbuggies schieben. Diese normalerweise mit Segeln ausgestatteten Fahrzeuge mit drei Rädern wurden von einem Teammitglied gesteuert, vom anderen angeschoben. Das Segel blieb leider verstaut. Für ein Zweier-Team wie uns eine ganz harte Sache, denn 2km im Sand so einen Wagen zu schieben ist – einfach gesagt – hart.

Nach einem weiteren 2km Lauf entlang von Sanddünen und dem Ausbuddeln unserer Orientierungskarte ging es auf die erste Radstrecke, die wir ohne Probleme abhaken konnten. Im darauf folgenden Orientierungslauf sammelten wir die entsprechenden Bojen (wobei uns die korrekte Reihenfolge nicht ganz klar war) und gingen auf eine erste, längere Radetappe aus Berck hinaus. Die Strapazen vom Buggy-Schieben hatten wir nun endgültig abgelegt und überholten hier Team für Team. Auch einige Spezialaufgaben mit dem Rad gingen glatt über die Bühne.
Nun wurden die Inline-Skates angeschnallt. Fünf Runden (jeweils ca. 1,5km) waren auf Zeit zu absolvieren. Meine Begleitung fuhr drei, ich zwei auf dem selektiven Rundkurs. Hier waren einige wilde Szenen zu beobachten, Fahrer stürzten, fuhren andere um. Auch ein Streckenposten kam unter die Räder – ich hatte sie kurzerhand ‚mitgenommen‘.

Kurze Zeit später folgte ein interessanter Rad-Parcours um die Zitadelle von Montreuil. Eine Runde auf schmalsten Wegen, bei der es um eine Rundenzeit ging. Gleich im Anschluss hatten wir eine Stunde Zeit für 10 Bojen, die in der Zitadelle selbst versteckt waren. War gar nicht einfach, alle in diesem Orientierungslauf einzusammeln, da zwei im unterirdischen Bereich – also in absoluter Dunkelheit – hinterlegt waren.

Nicht mehr ganz so frisch, aber immer noch guter Stimmung ging es wieder mit dem Rad durch die Landschaft mit Hilfe eines Roadbooks. Diese langen Kilometer wurden durch den starken Gegenwind noch länger. Als Belohnung gab es dafür dann nicht nur einen recht kurzen Kajakparcours auf einem See, sondern auch Trockenfrüchte, Haribo und Cola an einer Verpflegungsstation.

Die letzten Aufgaben hatten es dann aber in sich. Zunächst eine Radstrecke, die mit Hilfe von Luftaufnahmen bewältigt werden musste. Das Radeln im Marschland war für unsere Rücken Schwerarbeit. Das anschließende 5km Bike and Run, bei dem einer des Teams läuft, der andere fährt, war konditionell sicherlich eines der Kriterien des Rennens. Das Rad durch die Dünen zu schieben ist Strafarbeit, aber die Landschaft hat es auch ein wenig wett gemacht. Nun, ziemlich geschafft stiegen wir auf die Räder für die letzte Etappe zurück nach Berck-sur-Mer und erreichten die letzte Spezialaufgabe: ein Bike-Parcours, wobei 5 Runden zu absolvieren waren. Danach war Schluss, und wir glücklich, dass wir das Rennen in rund 6 Stunden absolviert hatten. Wir hatten eine gute Laufzeit hingelegt, landeten aber irgendwo zwischen dem ersten Drittel und der ersten Hälfte der Teams. Als zweier-Team gar nicht mal so schlecht, fanden wir.

Ein großes Lob gebührt den Organisatoren, die sich hier war sehr Spezielles haben einfallen lassen. Das anschließende Buffet im Rahmen der Abschlussveranstaltung war wieder klassisch französisch – eine Tonne bester Baquette-Sandwichs, Früchte und Getränke aller Art. Und das alles inklusive im Startgeld. Merci!

Lessons learned:

  • anderen zu folgen ist nicht die schlechteste Idee, aber auch nicht die erfolgversprechendste
  • auch mit wenig Powerriegeln ist ein 6-Stunden-Rennen zu packen
  • das Abzwicken der Orientierungspunkte will gelernt sein
  • Franzosen können im Rennen sehr ambitioniert sein
  • mit unserem Racing-Bus kommen wir viel, weit und äußerst günstig herum
  • auch einige wenige freie Tage können sich wie drei Wochen Urlaub anfühlen – es kommt darauf an, wie man sie nützt


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