Ein versöhnlicher Saisonabschluss (?): Piz Surgonda
Je länger die Temperaturen hoch bleiben, deston höher muss man gehen, um halbwegs vernünftige und vor allem sichere Schneeverhältnisse vorzufinden (siehe auch unser Ausflug auf die Rotspitze bei Gargellen). Vor zwei Wochen waren wir schon einmal auf dem Julierpass (2.284 m) gewesen, mit einer prima Skitour auf den Roccobella. Am nächsten Tag mussten wir unser Vorhaben, den Piz Surgonda zu besteigen, aufgrund von Schlechtwetter abbrechen.
Nassschneelawinen drohen vom Corn Alv ab dem Mittag
Die Wettervorschau war für den zweiten Versuch auf den Piz Surgonda (3.193 m) zu gelangen gar nicht mal schlecht, teilweise bewölkt, aber mit hohen Temperaturen auch in über 2.000 m Höhe. Es half nichts, um 04.00 morgens packten wir unsere Ausrüstung und brachen um 6.30 im Morgengrauen in den Hang hinein auf. Die Tour selbst ist schitechnisch recht einfach, erfordert aber nach zwei Drittel des Weges eine gute Karte und Orientierungssinn, da das Gelände unübersichtlich ist.
Den Piz Surgonda bekamen wir nie richtig zu sehen – irgendwo da vorne ist er
Unerwartet hatten wir von Anfang an sehr schlechte Sicht, die Wolken hingen tief, und auch Schneefall kam hinzu. Nach 45 min kam die Sonne heraus, eine halbe Stunde später verschwand sie wieder, und so ging das Spiel bis zum Gipfel, den wir eigentlich nie klar erkennen konnten. Auch als wir oben waren, war die Sicht vielleicht 15 m.
Eine Tour-Beschreibung in der Literatur findet sich auch hier.
Bei der Abfahrt Blick zum Piz Lagrev
Vom Gipfel fuhren wir vielleicht 200 Höhenmeter wieder ab und hatten auf einmal das prächtigste Bergpanorama vor uns – die Plattagruppe mit dem wolkenverhangenen Piz Lagrev. Die Abfahrt selbst war vor allem im oberen Bereich sehr angenehm zu befahren: eine feine, aber dünne Firnschicht auf hartem Untergrund.