Lange Tour zum Lusgrind


Dank niedriger Lawinenwarnstufe, halbwegs ordentlichem Wetter und einen Tag frei konnten wir heute eine schöne, wenn auch nicht oft befahrbare Tour angehen: zum Lusgrind (2.286m). Dass man den Gipfel nicht kennt, ist keine Schande. Ich hatte auch keine Ahnung, dass es den bei uns gibt. Nun, am einfachsten ist, sich die Gebirgskette oberhalb von Bludenz beginnend mit dem Muttersberg und dem Hohen Fraßen vorzustellen und dann entlang des Klostertales bis hin nach Zürs und Lech zu denken. Auf dieser Linie kommen dann noch die Gamsfreiheit, der Schafberg, die Rote Wand, Johanneskopf bis hinüber zur Braunarlspitze. Gegenüber des Schafbergs in nördlicher Richtung ist der Lusgrind ein Eckpfeiler des Naturschutzgebietes Faludriga-Nova.


Eine Topographie der Tour: Marul (rechts unten) bis Lusgrind (links oben)

Start war heute von Marul (976m) aus, einem kleinen Dörfchen bei Raggal im Großen Walsertal. Die gesperrte Straße zog sich für Kilometer fast eben bis zum Eingang des Faludrigatals. Hier beginnt auch das Naturschutzgebiet, und auch die Lawinen-gefährdeten Stellen. Da bereits alle Grundlawinen abgegangen waren, hatten wir freien Weg (außer dass die Lawinenkegel mühsam zu überqueren sind). Dem engen Tal folgend geht es zunächst mäßig, dann in der zweiten Hälfte eher steil und in Serpentinen hinauf zur Faludrigaalpe auf 1.715m. Diese ist im Winter natürlich geschlossen, trotzdem ein wichtiger Punkt in dem nun weit offenen Tal. Von hier aus führen Touren auch zur Gamsfreiheit hinauf. Wir folgten dem Taleinschnitt aber nach Osten, wiederum zunächst sanft über Hügel, später eher steiler zur Schwarzen Furka, einem Sattel, der den Weg zur Oberen Laguz Alpe ermöglicht.


Blick zum Hanflender, der östliche Nachbar des Schafbergs

Von diesem Sattel geht es über den Südgrat des Lusgrind sehr steil hinauf, in vielen Spitzkehren und glatten, verblasenen Stellen. Dafür war der Ausblick trotz Bewölkung phänomenal. Die Abfahrt vom Gipfel folgte dem sehr steilen Hang bis zur Schwarzen Furka, dann über die pulvrigen Wellen bis zur Faludrigaalpe. Ab dort, speziell nach dem steilen Abstieg, wurde es mühsam: man folgte dem engen Tal nach unten, auch eine Abfahrt in Pflugstil war sehr anstregend. Die Straße zurück nach Marul war zum Abschluss schon ein wenig lästig, da sie kaum Neigung hatte und wir ständig schieben mussten, mehrere Kilometer weit.

Diese Tour ist sicherlich etwas für Fortgeschrittene, schon allein wegen ihrer Dauer (wir brauchten für Auf- und Abstieg insgesamt rund 5 Stunden) und der Höhenmeter (1.300m).


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