Zum Furkajoch und weiter auf die Weißenfluh


Nach dem Regen kam die Sonne, und so auch die Laune zum Biken. Diesmal wollten wir es wissen (was auch immer das heißt): eine 2-Tagestour mit Erholungsfaktor 10.

Zunächst die Überraschung: nein, wir fuhren nicht mit dem Zug zum Start der Tour, sondern nutzen die 25 km Anfahrt zum Aufwärmen. Rankweil ist ja nicht weit von Dornbirn, und außerdem hatten wir eh nichts anderes vor – heute.

Ab der Valduna ging es dann doch bergauf, quer durch Wälder und Lichtungen, hin zum südlichen Frutz-Ufer. Freilich gab es kein Bad für uns. Erstens zu frisch, zweitens hatten wir noch einiges vor, und drittens hätten wir die Schlucht hinabsteigen müssen. Nö, und als wir dann einige Kilometer weiter im Tal-Inneren zur „Üblen Schlucht“ kamen, wußten wir auch warum. Schäden durch Muren, überall. Umgestürzte Bäume, weggerissene Wege und Brücken. Der Weg entlang der Frutz, so angenehm er begonnen hatte, so „interessant“ gestaltete er sich als Kletterpartie über die nächsten Kilometer. Querliegende Baumstämme zu überqueren war das leichteste. Das Rad über meterhohen Abhängen zu tragen etwas ganz anderes.

Am Ende entschied sich die Natur doch für ein flacheres Tal-Ende mit viel Wiese und dem kleinen Teich bei Bad Laterns. Hier wurden Beine massiert, und der Schoki-Vorrat aufgebraucht.

Mit der nächsten Etappe ging es an die Sonne, der Aufstieg zum Furkajoch (ca. 1700 m). Der Weg nicht unangenehm, und doch nervten die vielen Sonntagsfahrer (=Weekend-Harley-Davidson Fahrer & Co), die sich hier wie auf einer Rennstrecke benahmen. Lächerlich. Wir kämpften uns hinauf, Meter für Meter, hatten mehr mit der Sonne als mit der Höhe zu tun. Oben auf dem Furkjoch war dann die ganze Motorrad-Gilde versammelt, die uns in den letzten 50 min die Ohren zugemüllt hatte. Den Ausblick ins Tal nach Damüls genossen wir trotzdem und hielt auf der Abfahrt auch die Motorräder in Schach.

In der Pension Edelweiß gab’s dann eine nette Chefin und ein prima Zimmer mit Garage für unsere Räder. Wir hatten noch was vor – sünnala – und das war wohl die leichteste Aufgabe an diesem Tag in Oberdamüls. Schließlich gab’s noch ein prima Sonnenterrassen-Abendmahl beim Gasthof Lucia.

Nicht weniger prachtvoll der nächste Morgen – zunächst das Frühstückbuffet, dann die 10 km Abfahrtsstrecke nach Au. Vollgas und ohne Verkehr. Nur die Bremsen quietschen hin und wieder, und unten in Au dann die Dorfkapelle, die hier die Leute aufweckte.

Überraschend genial dann der Weg entlang der Ach bis nach Mellau, herrlich nichts los, und schön asphaltiert. In Null-komma-Nichts standen wir auch schon vor der eigentlichen Tagesaufgabe, dem Anstieg zur Weißenfluh von Reuthe aus. Über Unterfluh, Schwenka und Schnellvorsäß bissen wir einige Höhenmeter auf das Plateau unterhalb der Weißenfluh, von wo wir dann in staubigem Downhill-Rennen insgesamt rund 30 reichlich verschwitzten Bikern auf dem Weg hinauf ein „Servas“ ins Gesicht lachten. Für uns war der Tag praktisch gelaufen, der Schuss ins Gütle ein Vergnügen. Was danach folgte, beschreibt man am besten als einen Tag am Pool.


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