Costa Rica: Entzugsfaktor 10
Als wäre ich aus einem Trip aufgewacht, so kam es mir heute morgen vor. Dunkelheit, Regen, Kälte, das war nicht der gewohnte Anblick der letzten zwei Wochen gewesen. Ich hatte mich an das Knurren von Ivy und Lucy unter unserem Fenster gewöhnt, an das Papageiengekreische, an das Aufstehen in Badehose, an die erste Tat am neuen Tag: dem Blick auf den Pazifik.
Der Kontrast der eigenen vier Wände, back home, ist kaum zu ertragen, denn hier fehlt das Salz in der Luft und das Sonnenlicht. Wenn ich zur Tür hinaus gehe, dann warten keine Hängematten auf mich, keine Surfbretter, keine Hunde und keine Kokospalmen. Heute morgen hilft mir nur die Erinnerung und Robert Rotifer.
Was für eine Ohrfeige, dieser Montag Morgen. Auch der Wecker mochte ihn nicht, er blieb einfach in der Nacht stehen. Recht hat er, und die Frage nach diesem Lebenskonzept dreht sich augenblicklich in meinem Kopf. Wirrwarr, und doch geht alles weiter. Um diese Uhrzeit wären wir schon in den ersten Wellen gewesen; ich aber habe sie mit dem Monitor getauscht.
Soweit ist es also gekommen, dass zwei Wochen in einem Land, das mir vorher so gut wie nichts gesagt hatte, solche Nachwehen verursachen. Schwer zu sagen, was „es“ ausmacht, aber irgendwie hat das auch mit den Lebensumständen zu tun: einfach leben. Ich hatte für zwei Wochen keine Uhr, kein Fernsehen, kein Radio, keine Zeitung, kein Telefon; ich hatte für zwei Wochen den Tag für mich, für sie; ich hatte für zwei Wochen die Natur, die Gewitter, Flip-Flops und den Blick zum Horizont.
Das war’s nun aus dem Zopilote Surfcamp, wir wären gerne noch länger geblieben.
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Reisen und die Natur, inklusive Skitouren, Bergsteigen und Wanderungen, das sind die Inhalte meines Blogs „Super gsi – Beginner’s Mind“. Mehr dazu hier…