Montevideo am Rio de la Plata


Nach der 4-teiligen Andeutung, was Buenos Aires alles sein könnte, kommt man zwangsläufig nicht umhin, andere Städte in den Vergleich mit der argentinischen Hauptstadt zu ziehen. Beginnen möchte ich mit einer Schwesterstadt, mit dem großartigen Montevideo in Uruguay.

Warum verwende ich den Begriff der Schwesterstadt? Nun, die zwei Metropolen sind durch einen Fluss getrennt, der aber in seinen Dimensionen so gewaltig ist, das man ihn für ein Meer halten würde – der Rio de la Plata. Vom einen Ufer erkennt man das gegenüberliegende nicht, nur in der Nacht schimmert ganz unscheinbar das Licht der einen Stadt (Buenos Aires) in den Nachthimmel. Eine konventionelle Fähre braucht von mehrere Stunden von Montevideo nach Buenos Aires, man kann sich also vorstellen, welche Wassermassen da den Rio de la Plata herunterkommen.
Schwesterstädte auch deshalb, weil die Bevölkerung und die Atmosphäre sehr europäisch wirken, die Architektur aus kolonialer Substanz, Jugendstil und moderner Architektur oft an Buenos Aires erinnert. Doch genug der Erinnerungen, Montevideo hat ein eigenes Seelenleben, und das ist auf seine Art und Weise einzigartig und schön.

Das Wasser ist bestimmend in Montevideo, vieles spielt sich im und am Rio de la Plata ab. Das Fischen, das Verladen, das Transportieren, das Baden. Gerade am Hafen sieht man, dass Montevideo schon mal bessere Zeiten gesehen hat, einige Strassenzüge wirken verfallen, mehr wie armselige Hütten als stolze Vertreter der zweitältesten Stadt des Landes. Man hat uns gewarnt – nachts sei dies keine besonders vertrauenswürdige Gegend. Wir haben es uns nicht nehmen lassen, die Restaurants in dieser Gegend unter Tags abzuklappern, hungrig nach Meeresfrüchten und Fischen, und doch stellten wir überrascht fest – alles nur kein Fisch. Gegrillt wurde um die Wette, und direkt am Hafen, im restaurierten Hafengebäude, standen die Grillstände Spalier.

Eine andere Besonderheit der Uru-Küche war für uns Milanesa, eine Art Schnitzel, dass in allen Variationen angeboten wurde – mit Schinken, mit Ei, vegetarisch, zwischen Brot oder einfach nur mit Limone und Reis.

Was besonders für Montevideo auffällig ist, das ist die große Anzahl von Geschäften (nur übertroffen wieder von Buenos Aires) und von historischen Gebäuden. Faszinierend ist die Mischung aus Alt und Neu. Dazwischen liegen kleine und große Parks, sauber gestaltet und mit vielen Brunnen ausgestattet. In der sommerlichen Hitze schwimmen dort Hunde um die Wette.

Montevideo ist eigen, es ist bestimmt vom Wunsch und von der Hoffnung, dass alles ein wenig besser wird, im ökonomischen Sinne. Doch ihren Lebensstil des Gemächlichen lassen sich die Einwohner nicht nehmen. Ein anderes Leben können sie sich nicht vorstellen. Wir meinen mit Recht, die stressfreie Atmosphäre, die durch den heftigen Verkehr zu zerreissen droht, ist Balsam für die vom Einkaufen geplagte Seele.


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