Das wars aus Afrika
Mittwochs noch am Pool gelegen, bei 30 Grad und Sonnenschein, und 24 Stunden später Regenschauer und 8 Grad in München Riem! Das ist die wahre Tragödie meines Lebens, dachte ich mir. Gut, es gibt heftigere Schwierigkeiten im Leben als diese, aber ein Hammer ist es schon. Das nennt man den Rückkehrer-Schock, bezieht sich wohl weniger auf die Kultur des Landes – es gibt ja auch den Ausdruck des Kulturschocks, der aber für die Gegenseite gilt, also wenn man irgendwo hin fliegt – sondern mehr auf den klimatischen Habitat.
Zwei Stunden später gab es zu meiner Überraschung bereits Dinge, von denen ich des öfteren auf der Reise geträumt habe: Laugenbrötle! Ich war entzückt! Weniger: der Postberg.
Erst jetzt begreifen wir die Ausmaße unserer Reise, die Distanzen, die Tage, die Lebensumstände der Menschen vor Ort, die vielen Freunde, die wir gewonnen haben. Eine der populärsten Fragen überhaupt, die wir gestellt bekommen, lautet: „Wo war es am schönsten?“ Das ist wahrlich nicht leicht zu beantworten. Da vermischen sich so viele Eindrücke, so viele Pros und Contras. Die letztgültige Klärung dieser Frage wird noch Wochen dauern. Aber eines steht für uns fest: egal wo wir waren, die Menschen vor Ort waren (für unsereins) unglaublich hilfsbereit. Das gilt für alle drei Kontinente, für jedes einzelne Land. Wenn wir etwas mitgenommen haben, dann dies. Jetzt wird uns kein blöd-aus-der-Wäsche guckender Tourist mehr entwischen!
Auch unsere beinahe paranoid anmutende Vorsicht, die vielleicht ein wenig im Gegensatz zu den obigen Worten steht, hat uns letztlich eine Reise ohne Vorfälle beschert, eine Reise durch Länder, vor denen das Aussenministerium schreibt:
Besonders in den Großstädten Johannesburg, Durban, Kapstadt und Pretoria hat die Gefahr, Opfer von Gewaltkriminalität zu sein, deutlich zugenommen. Touristen wird als Vorsichtsmaßnahme empfohlen, von Spaziergängen in den Innenstädten, insbesondere allein, nach Einbruch der Dunkelheit und an Wochenenden abzusehen. Wegen des erhöhten Überfallrisikos wird eindringlich von Bergwanderungen (auch Touristenzielen wie dem Tafelberg) alleine abgeraten. Besondere Vorsicht ist in den Townships bzw. Vierteln von Johannesburg Hillbrow, Alexandria und Soweto geboten, wo Spaziergänge, außer in größeren Gruppen, auch tagsüber unterlassen werden sollten. Auch sonst ist in den Großstädten selbst tagsüber erhöhte Vorsicht geboten. Township-Besuche sollten nur in organisierter Form und unter ortskundiger Führung stattfinden. Touristen sollten sich unauffällig kleiden und verhalten. Größere Summen Bargeld, Reisepaß (nur Fotokopie mitnehmen) und Wertgegenstände sollten im Hotelsafe deponiert, Kameras möglichst wenig zur Schau gestellt werden.Von Fremden angebotene Getränke in Bars oder Restaurants sollten nicht angenommen werden, da Fälle, in denen „K.O. Tropfen“ beigemischt werden, auch in Südafrika häufiger werden. Vorsicht ist auch beim Geldwechsel bzw. Bargeldabhebung an Geldautomaten geboten und darauf zu achten, daß man dabei nicht beobachtet wird.
Im Fall eines Überfalls sollte jeglicher Widerstand vermieden werden, da sich die Täter in der Regel durch hohe Gewaltbereitschaft auszeichnen. Das Führen und die Verwendung von Schusswaffen durch Kriminelle ist stark angestiegen.
Bei Verwendung von Mietautos ist wegen der Gefahr von Fahrzeugentführungen (vehicle hi-jacking) Vorsicht an roten Ampeln und an Einfahrten zu Wohnhäusern, etc. geboten; Autos sollten von innen verriegelt und die Fenster bei Fahrten in den Innenstädten geschlossen sein. Handtaschen, Photoapparate, etc., sollten nicht sichtbar im Auto liegen. An Ampeln und Einfahrten sollte besonders nach Einbruch der Dunkelheit immer ein Sicherheitsabstand zum vorderen Fahrzeug bzw. der Einfahrt eingehalten werden, um gegebenenfalls rasch wegfahren und ausweichen zu können. Fahrzeuge sollten in gut beleuchteten und/oder bewachten Parkplätzen abgestellt werden.
Vielleicht hatten wir nur Glück. Vielleicht hatten wir uns auch gut getarnt, bei unserem Auto auch keine große Kunst. So oder so, es war unvergesslich.
Nachtrag: hier das beste Restaurant, das wir in den 11 Wochen geniessen durften – on the Rocks
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„Super gsi – Beginner’s Mind“ berichtet über Mark’s Reisen und Outdoor-Aktivitäten, meist Skitouren, Bergsteigen und Bike-Touren. Mehr dazu hier…