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Lennox vs Byron
Es schuettet nach wie vor – und wir wissen nun auch warum: wir sind in einen Zyklon (so was wie ein Hurrikan) geraten, dessen Auslaeufer die Ost-Kueste Australiens streifen. Wir haben hier Flutwarnung fuer einige Gebiete, besonders der Streifen um uns herum. Viel koennen wir hier nicht tun ausser nass werden. Das haben wir dann auch gemacht, auf dem Weg nach Byron Bay, dem vielfach empfohlenen Reiseziel in dieser Gegend.
Byron Bay wurde als Hippie-Stadt gross, bekannt fuer seine Aussteigermentalitaet und lockeres Leben. Nun, da muss ich mit ein paar Myther aufraeumen:
- Byron Bay heisst zunaechst einmal Kommerz. Alles, wofuer Byron Bay steht (besser: stand), wird dem Touristen nachgeworfen – holistisches Tattoo (!), organic Food (aber jeder der „Hippies“ geht in den Woolworth…) und Raeucherstaebchen.
- Byron Bay lebt von Image des Anders-sein. In der Tat ist es keine Betonburg wie Surfers Paradise (europaeisch heisst das Grande Motte in Suedfrankreich). Doch das ist auch schon alles: alle Restaurant-Ketten gibt es hier, viele Bekleidungsmarken.
- Das andere, koennte man meinen, ist das Publikum hier. Das stiiiimmt. Das Touristenvolk hier ist meist unter 18, und kennt nur eines: Party. Byron Bay entpuppt sich in Wahrheit als ein Mallorca der Generation Y oder juenger.
- Vom Hippie-Geist frueherer kann man hier fast nichts mehr sehen, vielleicht erahnen. Die Jugendlichen, die in Bushaltehaeuschen schlafen. Die vielen alten VW-Busse. Die Mode des einfach-irgendetwas-anhabens (oder nicht anhabens: hier gibt es besonders viele Hobbits …)
- Die wahren Hippies und Pot-Raucher haben sich endgueltig ins Hinterland verkrochen (Nimbin)
- Und es gibt auch Finanzberater hier: Jens Krause (sic)
- Das gefaellt mir am besten: Aussteiger mit Kreditkarte, so gesehen an einem der vielen Bankomaten
Eine Reiseempfehlung kann ich nicht abgeben. Wohnen muesste ich hier (in Byron Bay) nicht. Zuviele Leute, die bei Vollgas-Regenschauer mit Sonnenbrille herumlaufen (aber hallo!). Lennox Head hingegen ist ja voellig von der Welt vergessen, hat gerade mal zwei Pubs und einen Drive-In Liquor store (also ein Alkohol-Geschaeft), dafuer aber im Winter einen der Top-10 Surf-Breaks in der Welt. Aber vielleicht ist meine Einschaetzung auch vom miesen Wetter eingefaerbt und Byron Bay verwandelt sich bei Sonnenschein in das alte, verzaubernde und idyllische Hippie-Staedtchen mit Nackt-Surf zurueck!
Das Wasser kommt weiterhin massig vom Himmel, und das macht den Aussies wie unserem Busfahrer Spass, wenn er Aquaplaning mit dem Bus spielt. Oder Kids eine grosse Pfuetze zum bodyboarding nutzen.
Noch ein Beitrag zur Serie „Wurzeln und Verbindungen nach Oesterreich“:
- die Chefin unserer Unterkunft war ueber ein Jahr lang in Mittersil als Krankenschwester taetig (in den 60ern, gibt es da einen Zusammenhang zu den Hippies von Byron Bay?)
- die Mutter eines Zimmernachbarns wohnt in Wien. Deutsch kann er nicht, nur: „Guten Tag. Kann ich ein Bier haben, bitte?“
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Über dieses Blog
„Super gsi – Beginner’s Mind“ berichtet über Mark’s Reisen und Outdoor-Aktivitäten, meist Skitouren, Bergsteigen und Bike-Touren. Mehr dazu hier…