Eine Nacht wie ein Sturm – Ecuador XVII


In dieser Nacht ging mir vieles durch den Kopf. Es kam aus der Dunkelheit und über meine Ohren und verdichtete sich zu phantasievollen Gebilden, die in meiner Vorstellung an Bedeutung gewannen. Ich sah Teller-große Kröten neben mir sitzen, Schlangen vorbei schleichen und Tapire ins Gebüsch huschen. Affen tobten in den Kronen, und so manches Insekt erkundete meinen Schlafsack.
Es war sehr anstrengend alle fünf Sinne in Alarmzustand bereit zu halten, und auch wenn ich todmüde war, an ein Einschlafen war nicht zu denken. Ich hatte das Gefühl in einem Körper eingesperrt zu sein, der von außen belagert wurde. Ich konnte nichts sehen, also hatte ich mich in diesen Körper zurückgezogen, reagierte mit meinen Ohren, meiner Nase und meinem Tastsinn, wußte nicht, was 20 cm vor meinem Gesicht passierte.
Irgendwann durfte ich eingeschlafen sein, und der Morgen war sehr friedlich. Ich bin ohne Stiche und Bisse aufgewacht, hatte keine Skorpione in meinen Schuhen und mir schien auch kein Glied zu fehlen. Es war einer der schönsten Morgen überhaupt gewesen – sehr, sehr ruhig, wie nach einem Sturm. I felt freed, freed from this jungle, der mich mit einer Hand während der Nacht in Schach gehalten hatte.

Lesen Sie weiter: Palmenmark und Chicha – Ecuador XVIII



Leave the first comment

Teilen
Veröffentlicht
Kategorien
Tags
Ring of Fire T-Shirts
Über dieses Blog

Reisen und die Natur, inklusive Skitouren, Bergsteigen und Wanderungen, das sind die Inhalte meines Blogs „Super gsi – Beginner’s Mind“. Mehr dazu hier…