Am Boden liegend – Ecuador XVI
Nach zwei Tagen gemeinsamen Marschierens trennten wir (ich und mein Führer) uns vom Rest der Gruppe, die wieder die Heimreise antrat. Ich hatte noch zwei Tage länger vor, den Urwald des Amazonas zu erkunden und so verließen das Nachtlager mit viel Wasser und Essen über kaum wahrnehmbare Pfade.
Das Grüne um uns schloss sich noch dichter, ich sah oft nicht einen Meter weit, wir mussten unsere Macheten benützen, um weiterzukommen. Der 14-jährige Bursche, der mich durch diesen Wald führte, brachte mir auf dem Weg eine ganze Menge über die Flora des Amazonas bei, was man essen, was trinken konnten, welche Pflanze gegen was half und welche man lieber nicht anrühren sollte. Es war ein unterhaltsamer, kurzweiliger Tagesmarsch entlang von Urwaldbächen, denen wir auch im Wasser watend folgten.
Von der Fauna gab es wie in den Tagen davor relativ wenig zu sehen, für mich jedenfalls nichts, bis auf ein paar Fische oder Flusskrebse. Mein Führer bemühte sich mir Tiere zu zeigen, und er zeigte in bestimmte Richtungen, doch ich konnte nie etwas erkennen. Einzig die Laute waren deutlich zu hören, oder auch die Abdrücke der Tiere im weichen Lehmboden.
An diesem Tag mussten wir unser Lager selbst errichten, am Ufer eines kleinen Flusses, und wir hatten keine bessere Idee als ein Dach aus Palmen zu bauen und den Boden mit weichen Ästen und Blattwerk auszukleiden. Die Vogelspinne, die mir dabei unterkam, war das erste größere Tier, das ich ich heute sehen sollte. Die Nacht am Boden zu verbringen war sehr ungewöhnlich und gewöhnungsbedürftig, nicht wegen der Härte, sondern der Nähe zu allem, was am Boden kroch, und, I felt this was not the place you wanted to spend a night with me.
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