Das Grand Hotel – Ecuador III


Nicht unweit der Altstadt hatte ich im Grand Hotel Unterkunft bezogen. Es war als Backpacker-Pension bekannt und recht nett. Ich hatte mir ein kleines Zimmer genommen, Bad am Gang, aber mit einem Fenster und einem durchhängenden Bett.

Ein Zimmer in einer Stadt wie Quito ist immer eine Zufluchtstätte vor dem Lärm, den neugieren Blicken und Fragen von irgendwelchen Einheimischen, vor den Gaunern und der Polizei dieser Straßen. Man konnte sich zurücklehnen, nachdenken, lesen oder etwas schreiben. Am liebsten natürlich schlafen, aber dank der Zeitumstellung war das nicht so selbstverständlich. Die Seehöhe von rund 2.800 m hatte auch etwas für sich.

Nun, das Grand Hotel wurde zu einer Art Zuhause. Ich kannte die Rezeptionisten, die Mädels in der Küche, manche Gäste und viele Geschäfte um das Hotel herum. Wie an allen Abenden hatte ich mich schon auf das Bett geworfen, um noch Vokabeln für meinen Spanisch-Unterricht am nächsten Tag zu wiederholen, als die Polizei an meine Türe hämmerte. Im Schlepptau des Hotel-Managers kam ein großer, schnauzbärtiger Macho-Prototyp zur Tür herein – Reiterstiefel mit Sporen, Jeans und Hemd – und erklärte, er sein Polizist in Zivil und werde meine Unterkunft auf Drogen auf den Kopf stellen. Der Hotel-Manager wirkte angespannt und nickte. In Unkenntnis der Rechtslage und da ich ja eh nichts zu verbergen hatte, kommentierte ich das gerade begonnene Durchwühlen meiner Sachen nur mit wenigen Worten ausschließlich auf Englisch. Ich wollte wissen, was der Typ von sich gab, wenn er mit Manager sprach… And then I just felt out of control, als dieser Polizist in Zivil sich grinsend zu mir zuwandte.

Lesen Sie weiter: Das Grand Hotel als Guerilla-Basis



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