Tirnova: Satanisten, Freaks, Hipster
Das rumänische Dorfleben! In Tirnova, ein Dorf von fast eintausend Einwohnern, von welchem Adelinas und Bobbys Haus mehrere Hundert Meter Luftlinie entfernt liegt, hat eine beleuchtete Straße, zwei orthodoxe Kirchen, wobei die eine einmal katholisch war aber bei nur einer katholischen Familie von den Orthodoxen übernommen worden ist. Und ein paar Bars, in denen nur Männer sitzen, trinken und rauchen. In eine Bar geht keine Frau, auch nicht auf einen Kaffee, weil sie dann sofort einen unguten Ruf hätte. Emanzipation oder gar Feminismus existiert in Tirnova nicht, ist alles eine Erfindung des Westens oder des Teufels, wer weiss das schon so genau. Ein liberal denkender Mensch existiert hier nicht, ausser meine beiden Gastgeber.
Was für die Kirche Satanisten sind, bezeichnen die regierenden Ex-Kommunisten als Hipster. Dazu gehören Leute, die gegen Korruption auf die Straße gehen oder anständige Löhne fordern. ‘Hipster sein’ ist alles, was mit dem Westen verbunden ist und die herrschende Ordnung herausfordert. Fremdes Gedankengut, dass das Rumänentum untergräbt.
Mit den Satanisten und Hipstern fallen die Freaks in eine ähnliche Kategorie: Sonderlinge des Dorfes. Wenn man also für Tierrechte steht, und damit meine ich Dinge wie einen Hund beim Namen rufen, ihn am Fell tätscheln und auch mal was zu essen zu geben, dann versteht das im Dorf gewiss niemand.
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Reisen und die Natur, inklusive Skitouren, Bergsteigen und Wanderungen, das sind die Inhalte meines Blogs "Super gsi - Beginner's Mind". Mehr dazu hier...
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[…] einem unangenehm feucht-kalten Abend sage ich Bobby und Adelina Auf Wiedersehen. In einem offenen Wagon der rumänischen Eisenbahn geht es durch die Nacht nach Bukarest. Auch […]
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