Frümsel: ein gewöhnlicher Bergtag
Cinderella, eine beige und betagte Milchkuh, weigert sich alle paar Schritte den steilen Karrenweg weiterzugehen. Die Älper klopfen ihr sanft auf den Hintern, aber weder die Rufe der Menschen noch die Glocken der anderen Tiere muntern sie auf. Die Mühsal ist den Tieren anzusehen, in der Morgensonne steigt der Dampf ihrer Körper in die Höhe, und ihre Schritte sind langsam und behäbig, so dass sie mich in ihrer Mitte einkeilen und ich ihr Tempo gehen muss. Ich spüre ihren warmen Atem in meinem Nacken oder an meinen Waden, wenn sie mich etwas auskundschaften wollen.
Auf der Alpe Selun zeigen sich die Churfirsten zum ersten Mal. Frümsel steckt in den Wolken, genauso wie Brisi und Selun, die anderen sind beinahe wolkenlos. Teils durch hüfthohes Gras steige ich zur höchsten Alpe hoch, dann beginnt ein steiler und windiger Trail, der hin und wieder etwas seifig bis zum Gipfel führt. Es ist kühl und die Wolken sitzen wie eine Haube über dem Gipfel. Hin und wieder zeigt sich der Walensee, aber meist ist nur der Grat zu sehen. Während weiter unten auf den Alpen die Älpler die Ankunft der Tiere aus dem Tal feiern, verdrücke ich meine letzten Ginger-Cookies aus Irland und mache mich auf den langen Weg nach Starkenbach.
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Reisen und die Natur, inklusive Skitouren, Bergsteigen und Wanderungen, das sind die Inhalte meines Blogs "Super gsi - Beginner's Mind". Mehr dazu hier...
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[…] die ob der Schatten der bereits hohen Wolken wunderbar kühl bleibt. Die Sicht zum Walensee, zu den Churfirsten und dem Alvier bleibt uns dennoch verwehrt, vom Süden rauscht es heran und hüllt uns ein: die […]
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