Sheep’s Head Way: ein irisches Gemälde
Immer wieder bleibe ich stehen, staune nach links, drehe mich um nach rechts, dunkle Wolken über Bantry, im Süden lockert es auf, der Wind bläst und Irland reißt mich einfach vom Hocker. Ich bin seit einer guten Stunde unterwegs, ich springe von Fels zu Fels, zücke die Kamera, kann das alles hier nicht begreifen. Sheep’s Head, ich bin überwältigt von der Kleinräumigkeit deiner Vielfalt – der Atlantik, der Himmel, der raue Bergrücken, alles passt wie ein perfektes Gemälde, in dem ich mich wiederfinde.
Der Tag ist wie geschaffen für mich. Es ist kühl, trocken und es hat klare Sicht. Dennoch treffe ich keine Menschenseele bis auf einen einzelnen Wanderer auf dem gesamten Weg, dazu fünf Schafe, drei Pferde und drei Kühe, das ist meine ganze Ausbeute an Begegnungen. Ein Hubschrauber der Irischen Küstenwache kreist über mir, aber diesmal sucht er nicht nach mir.
Der einsame Trail folgt dem Bergrücken des Sheep’s Head über vierzig Kilometer. Ich mache nicht alle, für das bin ich zu spät, aber mein Weg von Boolteenagh nach Kilcrohane ist bezaubernd und schenkt mir – bis auf die Klippen der Nordküste – alles, was die Halbinsel zu bieten hat. Der schmale Trail ist ein ständiges Auf und Ab, die Markierungen führen mich relativ sicher über kleine Hochmoore. Vom Seefin (345 m), dem höchsten Punkt des Weges, geht es geradlig zur Südküste, wo mich Claire zwei Stunden später an der Kirche von Kilcrohane abholen wird.
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Reisen und die Natur, inklusive Skitouren, Bergsteigen und Wanderungen, das sind die Inhalte meines Blogs "Super gsi - Beginner's Mind". Mehr dazu hier...
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[…] hinaus in die Bay, auf einem Muschelboot. Nicht um ernten zu gehen, sondern es auf die Seite von Sheep’s Head zu überführen. Es ist sechs Uhr nachmittags, die Sonne scheint über der Bucht und auf dem Kocher […]
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