Paphos: Suche nach Magie
Es ist früher März, aber in den Strandliegen wälzen sich schon zahlreiche blasse Leiber. Ich spaziere nach Paphos am Meer entlang, die See ist aufgewühlt und braune Algen bedecken in großen Massen die aus dem Wasser ragenden Felsen. Etwas Wind geht und ich sehe hinaus zum Horizont, kann aber kein einziges Segel entdecken, nur ein, zwei größere Frachter, die vor der Hafeneinfahrt ankern. Ich denke an die Tangaroa in Cartagena, aber das ist in einem ganz anderem Gewässer, und ich mache einen Schritt weiter, und noch einen, drehe meinen Blick vom Wasser zu den Palmen und versuche mich auf diesen Anblick zu gewöhnen.
Ich bin noch nicht lange in Paphos und verstehe noch so vieles nicht. Die Stadt ist so groß wie Dornbirn und wäre da nicht das Meer, könnte ich damit nicht viel anfangen. Die wenigen Straßen am Hafen sind vollgerammelt mit Restaurants und Souvenirläden, die Altstadt eine verlassen wirkende Ansammlung kurzer Fußgängerzonen. Ich komme an einer Königsgruft vorbei, am Olivenbaum hängen unzählbar viele Tüchlein. Die Marina ist winzig, und in Gedanken erwische ich mich dabei, wie ich die Tangaroa zu einem der Pontoons steuere. Ich werfe den Gedanken ein weiteres Mal.
Am Ende eines langen Nachmittag bin ich von Paphos immer noch nicht überzeugt. Die Luft riecht nicht nach Kiefern und der Duft des heranrückenden Abendessens strömt an mir vorbei, ohne dass ich davon etwas aufnehme. Ich suche die Magie, ich warte auf den Moment, der mich verzaubern wird. Ich gehe schwerfällig durch die Straßen.
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Reisen und die Natur, inklusive Skitouren, Bergsteigen und Wanderungen, das sind die Inhalte meines Blogs "Super gsi - Beginner's Mind". Mehr dazu hier...
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[…] Nach zwei Stunden des Auf und Ab erreiche ich die Küste. Der Beginn des Fernwanderweges E4. Das Licht zaubert türkisblaues Wasser in die Bucht. Es ist Wochenende und Menschen liegen am Strand oder sitzen im Café, manche schwimmen und nur einer läuft den Küstenweg entlang. Der Bartträger bleibt immer wieder stehen und beobachtet das Meer. Keine Segelschiffe zu sehen, nur ein großer Frachter fährt in weiter Ferne gegen Südwesten. Wir grüßen uns kurz, jeder geht seinen einsamen Weg weiter. Der schöne Trail im Cape Greco National Forest Park führt mich am Ende zu einer natürlichen Steinbrücke, die hoch über den Klippen ein Fenster zum Meeresboden bildet. Sie ist mit einem Drahtzaun abgesperrt und ich muss langsam nach Agia Napa zum Bus zurück, nach Paphos. […]
[…] Paphos gibt nicht besonders viel her, finde ich, und ich frage mich, was Annelie und Edwin, beide vor elf Jahren hier angekommen, an dieser Ecke der Welt so lebenswert finden. Wir sitzen gemeinsam am Tisch beim Abendessen, zusammen mit drei anderen Freiwilligen, die in ihrer Gärtnerei mitarbeiten, und es fällt das Wort ‘Zukunft’. Für viele gibt es keine in Südafrika. Die Furcht vor einer weiteren Verschlechterung der Situation hat beide aus ihrem Land getrieben. Das kenne ich irgendwo her. Alles zurücklassen, ein neues Leben aufbauen, neue Freunde, neue Wirklichkeit. […]
[…] will den ersten Bus nach Coral Bay erwischen, aber die Bushaltestelle ist eine gute Gehstunde in Paphos entfernt. Snowball, der weisse Husky der Gärtnerei, folgt mir auf den ersten Kilometer, dann muss […]
[…] Im Dunkeln kommen wir zur letzten Brücke. Sie ist die größte und prächtigste von allen. Ein Fotoshooting, offensichtlich für Hochzeitsmode, ist gerade hinter der Brücke beendet worden. Die Möbel und Scheinwerfer werden weggetragen, das Model kommt im weißen Kleid und Birkenstock um die Ecke. Mehr als ein Schatten ist von der Tzelefos-Brücke nicht zu sehen. Ich überquere sie im Dunkeln, es geht zurück nach Paphos. […]
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