Geroskipou: die Welt dreht sich um ein Gewächshaus
Abmessen, sägen, anpassen, schrauben, die nächste Pallette aufstellen und schauen, dass sie im Lot steht. Die ganze Woche arbeite ich schon an diesem großen Gewächshaus, verstärke den einfachen Metallrahmen mit Holzbalken, verlege Wasser und Strom, und letztlich, schneide die Plastikplane zu, die als Dach und Außenwände dient. Die Türe ist fertig und eingebaut, eine Eigenkonstruktion mit einem einfachen Verschlussmechanismus, der von innen wie von außen bedient wird. Ich erwische mich dabei, wie ich ohne Zweck beim Gewächshaus vorbeigehe und es mir anschaue.
Heute bekomme ich von Edwin ein wenig Unterricht im Schweißen. Edwin ist ein Allrounder: egal was er anfasst, irgendwie löst er das ihm gestellte Problem. Also schweiße ich mal. Zuerst etwas zaghaft, dann wieder zu schnell mit der Hand, die Verbindung zwischen dem Metall passt noch lang nicht, aber nach dem x-ten Anlauf wird meine Hand ruhiger und mein Auge sieht die Naht besser.
Microgreens und Blumen sind das Geschäft von Annelie und Edwin
Paphos gibt nicht besonders viel her, finde ich, und ich frage mich, was Annelie und Edwin, beide vor elf Jahren hier angekommen, an dieser Ecke der Welt so lebenswert finden. Wir sitzen gemeinsam am Tisch beim Abendessen, zusammen mit drei anderen Freiwilligen, die in ihrer Gärtnerei mitarbeiten, und es fällt das Wort ‘Zukunft’. Für viele gibt es keine in Südafrika. Die Furcht vor einer weiteren Verschlechterung der Situation hat beide aus ihrem Land getrieben. Das kenne ich irgendwo her. Alles zurücklassen, ein neues Leben aufbauen, neue Freunde, neue Wirklichkeit.
Snowball, eine fünfjährige Husky-Hündin, überwacht alles, was ich so draußen mache
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Reisen und die Natur, inklusive Skitouren, Bergsteigen und Wanderungen, das sind die Inhalte meines Blogs "Super gsi - Beginner's Mind". Mehr dazu hier...
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