Cape Greco: tiefbraun und türkisblau
Zypern im Sommer, das muss unerträglich sein. Bereits nach wenigen Minuten auf der Landstraße schwitze ich in mein T-Shirt, die Luft steht, die Sonne brennt herunter und es ist Mitte März. Ich habe Lust auf einen Autostop, aber es kommt kein Fahrzeug in meiner Richtung vorbei. Bald bin ich auf einem Feldweg und es gibt nichts außer Traktoren und Pferde.
Mich fasziniert die Erde. Das Kartoffelfeld hat eine tiefbraune Farbe. Sie ist nicht trocken und auch nicht durchtränkt, aber sie sieht saftig aus, wie fruchtbare Erde eben aussehen muss. Das Feld ist gerade abgeerntet und nackt, ein paar Kartoffeln finden sich auf der Oberfläche. Wenige Meter weiter ist das Feld noch bestellt und grün und wartet.
Nach zwei Stunden des Auf und Ab erreiche ich die Küste. Der Beginn des Fernwanderweges E4. Das Licht zaubert türkisblaues Wasser in die Bucht. Es ist Wochenende und Menschen liegen am Strand oder sitzen im Café, manche schwimmen und nur einer läuft den Küstenweg entlang. Der Bartträger bleibt immer wieder stehen und beobachtet das Meer. Keine Segelschiffe zu sehen, nur ein großer Frachter fährt in weiter Ferne gegen Südwesten. Wir grüßen uns kurz, jeder geht seinen einsamen Weg weiter. Der schöne Trail im Cape Greco National Forest Park führt mich am Ende zu einer natürlichen Steinbrücke, die hoch über den Klippen ein Fenster zum Meeresboden bildet. Sie ist mit einem Drahtzaun abgesperrt und ich muss langsam nach Agia Napa zum Bus zurück, nach Paphos.
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Reisen und die Natur, inklusive Skitouren, Bergsteigen und Wanderungen, das sind die Inhalte meines Blogs "Super gsi - Beginner's Mind". Mehr dazu hier...
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