Porto: Dahinfließen zwischen den Häuserzeilen
Wir fahren durch die grüne Landschaft. Lisboa, Coimbra liegen zurück. Orte der vagen Erinnerungen, Unendlichkeiten zurück (2004), verschwommen, verloren, von den Erlebnissen dieses Januar-Trips übermalt.
Wir bleiben in Aveiro über Nacht, bei Carinna und ihrer Familie, Jonnas Cousine und schon seit mehr als zehn Jahren in Portugal. Ein Haus, tolle Kinder, fleißiger Ehemann und neugieriger Wauzi. Wir drehen eine Runde mit dem Wagen durch die Straßen. Wir sehen hölzerne Gondeln in breiten Kanälen, hübsche Gäßchen und weisen Sand draußen bei den Fischerhäusern. Es bläst vom Atlantik und verfrachtet Sand auf den Asphalt.
Porto ist kein Geheimtip mehr. Die Ufer des Douro sind fest in der Hand von überteuerten Lokalen, Scharen von Touristen zeugen der Stadt ihren Respekt. Das ursprüngliche, arme Porto ist meist nur eine Häuserfassade weit entfernt. Hinter verschlossenen Türen und zugemauerten Fenstern findet sich oft nichts mehr als morsche Balken und eingefallene Dächer. Die steilen Gassen erlauben nicht selten Zutritt zu überraschenden Aussichtspunkten oder dem einen oder anderen lokalen Leckerbissen. Wir laufen kreuz und quer durch die Stadt, meist auf der Suche nach einem warmen Platz, denn die Luft ist kalt und klar, vorbei an modrigen Häuserwänden, entlang gepflasterter Wege, begleitet vom Geräusch sich bewegender Rollkoffer anderer Reisender. Wir sitzen draußen in der Sonne, eine alte Straßenbahnen rauscht an uns vorbei. Die alten Männer neben uns nehmen das nicht wahr, sie schlafen im Stuhl unbeheligt weiter, ihr Bier ist noch nicht ausgetrunken, das Stockfischbällchen noch nicht aufgegessen.
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Reisen und die Natur, inklusive Skitouren, Bergsteigen und Wanderungen, das sind die Inhalte meines Blogs "Super gsi - Beginner's Mind". Mehr dazu hier...
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