Jeder Griff und jeder Tritt muss sitzen, der Fels ist brüchig, die Platten rutschig, und ich habe noch einen langen Weg zu gehen. Öfters kommt mir ein Felsen wie eine Schublade entgegen, zerbröselt in meiner Hand. Türmchen und Wände tauchen wie aus dem Nichts vor mir auf, versperren mir den Weg. Es ist ein Bouldern, über dem Abhang. Die Bergschuhe tasten nach einer Leiste, der mit Winterausrüstung zur Gänze gefüllte Rucksack zieht mich nach unten.

Im Krachel
Die Wolken spielen ihr eigenes Spiel. Sie kommen von oben und senken sich auf den Felsen, oder sie steigen auf und schneiden das Tal aus meinem Blickfeld. Und nicht selten ist eine Grat-Seite eingehüllt, die andere frei. Aber meistens wandle ich im White-out und lande in Sackgassen. Wieder zurück, wieder von vorne. Einmal wage ich den Sprung über einen tiefen Schlund, ein anderes Mal nicht. Es hält, es hält mich. Weiter.

Über dem Krachelgrat

mein Spielplatz – der Krachelgrat
Habe ich auf dem Weg hinauf zur Kaltenberg-Hütte noch Gedanken gewälzt, gilt meine Aufmerksamkeit seit den Maroiköpfen (2.522 m) vollends dem Fels. Maroispitze (2.548 m), Stubner Albonakopf (2.654 m) und letztlich die Krachelspitze (2.686 m). Ein ständiges Auf und Ab, ein Ausweichen, ein Ausrutschen, Kletterrouten suchen, Klettergriffe finden. Der Grat scheint unendlich in diesem Bergnebel, holding me, holding you?

die Grubenjochspitze auf der anderen Talseite
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